Montag, 22. Februar 2016

Von der perfekten Hauptfigur und ihren Hobbys

Braucht die perfekte Hauptfigur eigentlich Hobbys? Pauschal kann man diese Frage natürlich nicht beantworten. Schließlich wird es auch sehr viel über eine Figur aussagen, wenn sie keine Hobbys hat. Vielleicht lebt sie nur für ihren Beruf, vielleicht aber auch ganz und gar für die Familie. Falls sie wirklich überhaupt keine darüber hinausgehenden Interessen kennt, deutet das eindeutig darauf hin, dass sie zu wenig auf sich und ihre Bedürfnisse achtet. Und das ist sogar eine ziemlich starke Aussage.
Doch wie die meisten realen Menschen haben vermutlich auch viele Literaturfiguren ein Hobby, eine Leidenschaft oder wenigstens private Interessen. Naheliegend ist dabei natürlich eine Sportart oder ähnliches. Schließlich betreiben viele Menschen auch in der Realität einen Sport - sei es aus gesundheitlichen oder spaßsuchenden Gründen. Die Art der Ertüchtigung sagt dabei einiges über den Charakter des Menschen aus.
Jemand, der allein joggt, hat privat vermutlich weniger Bedürfnis nach Gesellschaft als jemand, der Fußball spielt. Und jemand, der Leichtathletik betreibt, verspürt wohl mehr sportlichen Ehrgeiz als jemand, der Yoga macht. Sicher ist ein Hobby auch oft ein bewusst gewählter Ausgleich zum Berufsalltag, was man als Schriftsteller berücksichtigen sollte.
Ein bei Literaturfiguren ebenfalls gern genommenes Hobby, falls man es so nennen kann, sind Haustiere. Ihre Art oder Rasse sagt nicht nur einiges über ihren Besitzer aus, Tiere eignen sich auch hervorragend als Reflektionsfläche für die jeweilige Figur. Mit der Katze, dem Hund oder dem Wellensittich bespricht man so manches, das man einem Bekannten oder sogar Freund nie anvertrauen würde. Äußerst praktisch für uns Autoren.
Natürlich eignen sich Haustiere nicht als Beschäftigung für jede Art von Protagonisten. Ein Sauberkeitsfanatiker wird sich genauso wenig einen schmutzenden, haarenden Mitbewohner aussuchen wie ein Allergiker oder Faulenzer. Letzterer würde allerdings auch kaum irgendeinen Sport betreiben. Vielleicht würde er viel fernsehen oder Musik hören.
Den Freizeitbeschäftigungen unserer Protagonisten sind also keine Grenzen gesetzt. Außer vielleicht die der Fachkenntnisse des Autors. Doch davon sollte man sich auf keinen Fall abhalten lassen, auch mal etwas Ausgefallenes zu wählen. Recherche kann nämlich für einen Schriftsteller äußerst bereichernd sein…

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