Mittwoch, 22. Januar 2014

Von Hunden und Kater-strophen (Teil I)

Heute im Interview: Kasimir, 6 Jahre, braun-weiß getigerter Kater aus München und Nebenfigur des Romans „Dann gute Nacht, Marie!“

Herr Kasimir, für Marie spielten sie lange eine nicht unwesentliche Rolle. Wie hat sich Ihr Leben in letzter Zeit verändert?

Seit mein Frauchen mich vor etwa drei Jahren aus dem Tierheim zu sich geholt hat, hat sich tatsächlich einiges verändert. Während sie die ersten Jahre sehr oft daheim war und sich auch viel mit mir beschäftigte, spiele ich inzwischen zu Hause allerhöchstens noch die zweite Geige. Zuerst konnte ich das, was da vorging, überhaupt nicht einordnen. Plötzlich fing sie an, wie wild in unserer Wohnung rumzuräumen und alle möglichen Dinge aus den entlegensten Winkeln zu zerren. Mir gefiel dieses Chaos recht gut, doch leider hatte es nur den einen Sinn, gnadenlos wegzuwerfen und zu entsorgen.

Das kann doch aber auch für einen Kater keine allzu große Katastrophe sein, oder?

Wenn’s nur das gewesen wäre. Der Sortierungswahn meines Frauchens hätte mich sogar ein Mal beinahe das Leben gekostet. Beim Herunterholen einer schweren Schachtel vom Schlafzimmerschrank verlor sie das Gleichgewicht und fiel von der Leiter. Nur meiner blitzschnellen Reaktion ist es zu verdanken, dass sie mich dabei nicht erwischt hat.

Da bestand aber doch eigentlich die größere Gefahr für Ihr Frauchen und nicht für Sie, oder?

Darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht. Die Menschen tun so oft irgendwelche seltsamen Dinge. Wenn ich da jedes Mal über Sinn oder Unsinn, Wohl oder Wehe nachdenken würde, käme ich kaum mehr dazu, meine grundlegensten Bedürfnisse zu befriedigen.

Fortsetzung folgt...

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