Sonntag, 23. März 2014

Vom Heiraten und der Gartenplanung (Teil II)

Weiterhin im Interview: Lisa Merker, 30 Jahre, Hausfrau aus München und Nebenfigur des Romans „Verliebt und zugenäht!“ (Teil I des Interviews vorgestern)

Warum haben Sie für die Anlage Ihres Gartens einen Landschaftsarchitekten engagiert? Anderen reicht da der Rat eines Gärtners.

Nun ja, „engagiert“ ist vielleicht etwas übertrieben. Willi Graser ist ein Freund meines Mannes, und da lag es nahe, ihn um Rat zu fragen. Mein Mann ist bei derartigen Dingen sehr genau und extrem auf Ordnung bedacht. Er hatte sich wohl vorgestellt, eine Art englischen Park zu bekommen. Allerdings war er da bei Willi an der falschen Adresse.

Gab es Streit?

Was heißt da „gab“? Es gibt fast bei jedem Gespräch, das die beiden über diesen Garten führen, Auseinandersetzungen. Willi befürwortet eben eine sehr naturnahe Gestaltung, während Henning eher ein Freund von geraden Linien und Symmetrien ist.

Und was wollen Sie? Oder haben Sie da kein Wort mitzureden?

Ich bin ganz klar auf Willis Seite. Schließlich musste ich schon beim Bau unseres Hauses und der Inneneinrichtung regelrecht kämpfen, um nicht eine zu sterile und systematische Atmosphäre entstehen zu lassen. Allerdings schaltet mein Mann bei meiner Haltung erst recht auf stur. Er ist nämlich auch noch eifersüchtig auf Willi und glaubt jedes Mal, wenn ich ihm recht gebe, dass sich zwischen uns etwas anbahnt.

Und? Liegt er richtig?

Überhaupt nicht. Meiner Meinung nach ist Willi eher der richtige Mann für meine Schwester. Beide sind extreme Idealisten und in diesem Punkt auch ziemlich hartnäckig. Ich dagegen bin da doch eher so wie mein Mann. Pragmatisch. Aber ein bißchen Eifersucht tut Henning ab und zu ganz gut. Sonst vergißt er vor lauter Arztberuf nämlich ganz, dass er noch eine Familie hat, die ihn auch ab und zu braucht.

Fortsetzung folgt...

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