Freitag, 14. März 2014

Von Shakespeare und dem Kampf um die Frau (Teil I)

Heute im Interview: Willi Graser, 34 Jahre, Landschaftsarchitekt aus München und Nebenfigur des Romans „Verliebt und zugenäht!“

Herr Graser, haben Sie als Kind unter Ihrem Vornamen gelitten? Die Parallele zu Biene Majas faulem Freund ist ja nicht von der Hand zu weisen.

Und das war noch das kleinere Übel. Eigentlich heiße ich nämlich „William“, weil meine Mutter zeit ihres Lebens ein absoluter Fan von Shakespeare, seinen Stücken und seinen Gedichten war. Ein ausländischer Name ist in Bayern wirklich so etwas wie die Höchststrafe. Manche sprechen ihn deutsch aus, manche mit einer Mischung aus deutscher und englischer Aussprache. Da habe ich mich irgendwann entschieden, mich lieber „Willi“ nennen zu lassen. Von da an habe ich mich auch nur noch so vorgestellt. Rigoros.

Und wie nennt Ihre Mutter Sie?

Die hat es tatsächlich nie fertig gebracht, den von so verehrten Namen durch eine Abkürzung zu entstellen. Sie nennt mich konsequent „William“ und spricht das auch tadellos aus.

Und für welche Variante hat sich Ihr Vater entschieden?

Den beeindruckt das Ganze kaum. Er wechselt ab, nach Lust und Laune. Auch wenn meine Mutter heute noch jedes Mal aufstöhnt, wenn er „Willi“ zu mir sagt. Aber nach all den Jahren hat sie es aufgegeben, mit ihm darüber zu diskutieren.

Fortsetzung folgt...

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