Mittwoch, 30. August 2017

Von Kinderhelden und ihren Ermittlungen I

Detektivgeschichten und Krimis sind in der Kinderliteratur nichts Neues. Bereits in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entstanden erfolgreiche Krimireihen für junge Leser wie „Die drei ???“ und „TKKG“. Und sogar noch um einiges früher schrieb Enid Blyton unzählige Bücher über die „Fünf Freunde“, die ebenfalls Verbrechen aufdeckten.
Bei jeder der drei genannten Serien handelt es sich um Geschichten, die von einer Gruppe von Kindern bzw. Jugendlichen bestritten werden. In jedem der Bücher werden die Protagonisten in irgendwie geartete Kriminalfälle verwickelt, die sie meist ohne die Hilfe von Erwachsenen oder sogar gegen deren Willen lösen. Solche Geschichten versprechen nicht nur Spannung, sondern auch eine enorme Aufwertung der Fähigkeiten von Kindern.
Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die genannten Reihen auch heute, etwa fünfzig Jahre nach Beginn ihres Erscheinens, noch erfolgreich sind. „Die drei ???“ wurden erweitert durch Geschichten mit dem Titel „Die drei ??? Kids“ für jüngere Leser. Und von „TKKG“ und „Fünf Freunde“ gab es in den letzten Jahren mehrere erfolgreiche Neuverfilmungen.
Dass die Kinderkrimis boomen, ist kein Wunder. Schließlich ist das Krimi-Genre seit Jahren eines der erfolgreichsten der Buchbranche. Spätestens seit dem Auftauchen der Regionalkrimis in Büchern und Fernsehfilmen ist es aus den Medien nicht mehr wegzudenken. Und wie immer, wenn ein Thema oder Format besonders einschlägt, wird es in allen Varianten weiterverfolgt.
Was liegt also näher, als die klassischen Krimigeschichten für Kinder ebenfalls wieder hervorzuholen? Das Prinzip ist, wie bei jedem Krimi, denkbar einfach. Ein klares Gut-Böse-Schema erleichtert die Identifikation und die Orientierung für die Leser. Die allseits lauernde Gefahr sorgt dabei für die nötige Spannung und ein Happy End für entsprechende Erleichterung.
Wie bereits erwähnt, kommt bei den Ermittlungen der Kinder im Gegensatz zu den Erwachsenenkrimis noch ein weiterer Aspekt dazu. In den meisten Fällen sind die Kinder am Ende der Geschichte den Erwachsenen überlegen. Sie entlarven zum Beispiel Verbrecher, an denen sich die Polizei die Zähne ausbeißt. Nicht selten ermitteln sie auch gegen den Willen ihrer Eltern oder der Kommissare, was ihnen am Ende natürlich einen besonderen Triumph beschert. Solche Erfolge dürften sich als Bestätigung für junge Leser hervorragend eignen…