Montag, 8. März 2021

Bücherhelden für den Lockdown (8)

Alex Capus‘ Held „Max“

Es gibt so einiges, das einem in Zeiten der Pandemie wieder stärker bewusst wird als sonst. Der Wert von Treffen mit Freunden und Familie zum Beispiel oder die Bedeutung eines Friseurbesuchs für das eigene Wohlbefinden. Was wir ebenfalls wieder mehr schätzen lernen, sind die positiven Kleinigkeiten im Alltag, die wir in der Betriebsamkeit und Hetze normalerweise gerne übersehen oder zumindest nicht bewusst wahrnehmen.
Von diesen Kleinigkeiten handelt Alex Capus‘ Roman „Das Leben ist gut“, dessen Erzählung fast unauffällig dahinzuplätschern scheint und aber gerade darin eine unglaubliche Tiefe entfaltet. Wenn man sich auf diese Geschichte einlässt – und der Lockdown wäre einer der besten Zeitpunkte dafür – kann man mehr erleben als in so manchem Krimi:
Max ist seit 25 Jahren mit Tina verheiratet, sie ist die Liebe seines Lebens. Er betreibt eine kleine Bar, tagsüber bringt er das Altglas weg, repariert das Mobiliar. Max liebt sein Leben, so wie es ist, seine Familie, seine Freunde. Das wird ihm einmal mehr bewusst, als Tina zum ersten Mal in ihrer gemeinsamen Ehe beruflich ohne ihn unterwegs ist. ›Das Leben ist gut‹ verteidigt das, was im Alltag schnell übersehen wird.
Ein Buch für die besonderen Stunden des Lockdowns!

 

Montag, 1. März 2021

Bücherhelden für den Lockdown (7)

James Gould-Bourns Held „Danny“

Positive Geschichten sind es, die wir momentan mehr denn je brauchen, um nicht aus dem Auge zu verlieren, dass es am Ende auch immer wieder gut ausgehen kann. Denn immerhin dauert die Pandemie-Situation nun schon ein Jahr an und ein Ende ist noch nicht wirklich in Sicht. Da kann James Gould-Bourns Roman „Pandatage“, wenn einem in Tagen des Lockdowns die Decke auf den Kopf fällt, durchaus ein wenig dabei helfen, die Stimmung zu heben. Auch wenn es anfangs aussichtslos zu sein scheint:
Danny Malooley hat es schwer. Ein Glückspilz war er noch nie, aber seitdem seine Frau vor etwas mehr als einem Jahr bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, läuft gar nichts mehr glatt. Sein kleiner Sohn Will hat aufgehört zu sprechen, Danny verliert den Job, und als ihm auch noch sein Vermieter mit Rausschmiss droht, kauft er von seinem letzten Geld ein Pandakostüm, um als Tanzbär Geld zu verdienen. Doch tanzen kann er leider auch nicht.
Das Kostüm ist ein Ladenhüter und billig, deshalb muss es als Verkleidung herhalten. Ein neuer Straßenkünstler ist geboren. Anfangs macht sich Danny vor allen Dingen lächerlich, aber als sich die Pole-Tänzerin Krystal seiner erbarmt und ihm Tanznachhilfe gibt, geht es langsam aufwärts, auch mit Sohn Will… Ein Roman voller Situationskomik, der rührend und saukomisch zugleich eine der liebenswertesten Vater-Sohn-Beziehungen in der Literatur beschreibt.
Ein Buch für die familienlosen Stunden des Lockdowns!