Sonntag, 28. Dezember 2014

Adventskalender-Lösung

Weihnachten ist vorbei und damit auch das Rätseln um den Bücherhelden-Adventskalender!
Der Vollständigkeit halber hier noch der Lösungssatz, falls der eine oder andere am Ende ein paar Lücken gehabt haben sollte:
"Romanfiguren werden geschaffen, damit sie auf eigene Rechnung leben." (Umberto Eco)

Und auch im neuen Jahr werden hier die verschiedensten Figuren aus der Literatur wieder Thema sein .
Bis dahin guten Rutsch und hoffentlich auf Wiederlesen im Jahr 2015!

Mittwoch, 24. Dezember 2014

Bücherhelden-Adventskalender (24)

Endspurt beim Bücherhelden-Adventskalender!
Seit 1. Dezember findet Ihr in meinem Blog wieder jeden Tag eine Frage zu berühmten Literaturfiguren. Einige Buchstaben der richtigen Antworten ergeben in der angegebenen Reihenfolge an Weihnachten den Ausspruch eines bekannten Schriftstellers.
Viel Spaß beim Rätseln und Zurückerinnern an so manche spannende Lektüre!


24. Wie nennt sich der Ich-Erzähler in den Orient-Romanen von Karl May?
1. bis 3.Buchstabe des Namenszusatzes

Frohe Weihnachten!

Dienstag, 23. Dezember 2014

Bücherhelden-Adventskalender (23)

Endspurt beim Bücherhelden-Adventskalender!
Seit 1. Dezember findet Ihr in meinem Blog wieder jeden Tag eine Frage zu berühmten Literaturfiguren. Einige Buchstaben der richtigen Antworten ergeben in der angegebenen Reihenfolge an Weihnachten den Ausspruch eines bekannten Schriftstellers.
Viel Spaß beim Rätseln und Zurückerinnern an so manche spannende Lektüre!


23. Wie heißt das Dorf, in dem Astrid Lindgrens Kinderbuchfigur Michel lebt?
1. und 5.Buchstabe

Bis morgen!

Montag, 22. Dezember 2014

Bücherhelden-Adventskalender (22)

Und weiter geht's mit dem Bücherhelden-Adventskalender!
Seit 1. Dezember findet Ihr in meinem Blog wieder jeden Tag eine Frage zu berühmten Literaturfiguren. Einige Buchstaben der richtigen Antworten ergeben in der angegebenen Reihenfolge an Weihnachten den Ausspruch eines bekannten Schriftstellers.
Viel Spaß beim Rätseln und Zurückerinnern an so manche spannende Lektüre!


22. Wie heißt die beste Freundin von Harry Potter?
4. und 5.Buchstabe des Nachnamens

Bis morgen!

Sonntag, 21. Dezember 2014

Bücherhelden-Adventskalender (21)

Und weiter geht's mit dem Bücherhelden-Adventskalender!
Seit 1. Dezember findet Ihr in meinem Blog wieder jeden Tag eine Frage zu berühmten Literaturfiguren. Einige Buchstaben der richtigen Antworten ergeben in der angegebenen Reihenfolge an Weihnachten den Ausspruch eines bekannten Schriftstellers.
Viel Spaß beim Rätseln und Zurückerinnern an so manche spannende Lektüre!


21. Wo befindet sich Jan Weilers Schwiegervater Antonio zumindest im Titel seines zweiten Romans?
3. und 2.Buchstabe

Bis morgen!

Samstag, 20. Dezember 2014

Bücherhelden-Adventskalender (20)

Und weiter geht's mit dem Bücherhelden-Adventskalender!
Seit 1. Dezember findet Ihr in meinem Blog wieder jeden Tag eine Frage zu berühmten Literaturfiguren. Einige Buchstaben der richtigen Antworten ergeben in der angegebenen Reihenfolge an Weihnachten den Ausspruch eines bekannten Schriftstellers.
Viel Spaß beim Rätseln und Zurückerinnern an so manche spannende Lektüre!


20. Welchen Namen trägt in Gotthold Ephraim Lessings "Nathan der Weise" die angebliche Tochter der Titelfigur?
3. und 4.Buchstabe des Vornamens

Bis morgen!

Freitag, 19. Dezember 2014

Bücherhelden-Adventskalender (19)

Und weiter geht's mit dem Bücherhelden-Adventskalender!
Seit 1. Dezember findet Ihr in meinem Blog wieder jeden Tag eine Frage zu berühmten Literaturfiguren. Einige Buchstaben der richtigen Antworten ergeben in der angegebenen Reihenfolge an Weihnachten den Ausspruch eines bekannten Schriftstellers.
Viel Spaß beim Rätseln und Zurückerinnern an so manche spannende Lektüre!


19. Wie heißt die weibliche Hauptperson in John Greens Roman "Das Schicksal ist ein mieser Verräter"?
4.Buchstabe des ersten Vornamens und 2. und 5.Buchstabe des zweiten Vornamens

Bis morgen!

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Bücherhelden-Adventskalender (18)

Und weiter geht's mit dem Bücherhelden-Adventskalender!
Seit 1. Dezember findet Ihr in meinem Blog wieder jeden Tag eine Frage zu berühmten Literaturfiguren. Einige Buchstaben der richtigen Antworten ergeben in der angegebenen Reihenfolge an Weihnachten den Ausspruch eines bekannten Schriftstellers.
Viel Spaß beim Rätseln und Zurückerinnern an so manche spannende Lektüre!


18. Wer wird in Erich Kästners Roman "Drei Männer im Schnee" fälschlicherweise für den Millionär Tobler gehalten?
3. und 4. und 8.Buchstabe des Nachnamens

Bis morgen!

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Bücherhelden-Adventskalender (17)

Und weiter geht's mit dem Bücherhelden-Adventskalender!
Seit 1. Dezember findet Ihr in meinem Blog wieder jeden Tag eine Frage zu berühmten Literaturfiguren. Einige Buchstaben der richtigen Antworten ergeben in der angegebenen Reihenfolge an Weihnachten den Ausspruch eines bekannten Schriftstellers.
Viel Spaß beim Rätseln und Zurückerinnern an so manche spannende Lektüre!


17. Um wessen Welt geht es in einem bekannten Philosophie-Roman von Jostein Gaarder?
3.Buchstabe und 5.Buchstabe und 4.Buchstabe des Vornamens

Bis morgen!

Dienstag, 16. Dezember 2014

Bücherhelden-Adventskalender (16)

Und weiter geht's mit dem Bücherhelden-Adventskalender!
Seit 1. Dezember findet Ihr in meinem Blog wieder jeden Tag eine Frage zu berühmten Literaturfiguren. Einige Buchstaben der richtigen Antworten ergeben in der angegebenen Reihenfolge an Weihnachten den Ausspruch eines bekannten Schriftstellers.
Viel Spaß beim Rätseln und Zurückerinnern an so manche spannende Lektüre!


16.Welches Tier frisst sich in einem bekannten Bilderbuch durch eine ganze Reihe von Lebensmitteln, um am Ende ein wunderschöner Schmetterling zu werden?
2. und 3.Buchstabe

Bis morgen!

Montag, 15. Dezember 2014

Bücherhelden-Adventskalender (15)

Und weiter geht's mit dem Bücherhelden-Adventskalender!
Seit 1. Dezember findet Ihr in meinem Blog wieder jeden Tag eine Frage zu berühmten Literaturfiguren. Einige Buchstaben der richtigen Antworten ergeben in der angegebenen Reihenfolge an Weihnachten den Ausspruch eines bekannten Schriftstellers.
Viel Spaß beim Rätseln und Zurückerinnern an so manche spannende Lektüre!

15. Welchen Vornamen trägt die Titelheldin in Susanne Beckers erstem Roman?
4. und 5.Buchstabe

Bis morgen!

Sonntag, 14. Dezember 2014

Bücherhelden-Adventskalender (14)

Und weiter geht's mit dem Bücherhelden-Adventskalender!
Seit 1. Dezember findet Ihr in meinem Blog wieder jeden Tag eine Frage zu berühmten Literaturfiguren. Einige Buchstaben der richtigen Antworten ergeben in der angegebenen Reihenfolge an Weihnachten den Ausspruch eines bekannten Schriftstellers.
Viel Spaß beim Rätseln und Zurückerinnern an so manche spannende Lektüre!


14. Wie heißt der Waisenjunge, dessen Geschichte Charles Dickens in seinem zweiten Roman erzählt?
1. und 4.Buchstabe des Nachnamens

Bis morgen!

Samstag, 13. Dezember 2014

Bücherhelden-Adventskalender (13)

Und weiter geht's mit dem Bücherhelden-Adventskalender!
Seit 1. Dezember findet Ihr in meinem Blog wieder jeden Tag eine Frage zu berühmten Literaturfiguren. Einige Buchstaben der richtigen Antworten ergeben in der angegebenen Reihenfolge an Weihnachten den Ausspruch eines bekannten Schriftstellers.
Viel Spaß beim Rätseln und Zurückerinnern an so manche spannende Lektüre!


13. Wie heißt der Arbeitskollege von Jurek Beckers "Jakob der Lügner", dem Jakob als erstes die Lüge vom Radio erzählt?
1. und 2.Buchstabe des Vornamens

Bis morgen!

Freitag, 12. Dezember 2014

Bücherhelden-Adventskalender (12)

Und weiter geht's mit dem Bücherhelden-Adventskalender!
Seit 1. Dezember findet Ihr in meinem Blog wieder jeden Tag eine Frage zu berühmten Literaturfiguren. Einige Buchstaben der richtigen Antworten ergeben in der angegebenen Reihenfolge an Weihnachten den Ausspruch eines bekannten Schriftstellers.
Viel Spaß beim Rätseln und Zurückerinnern an so manche spannende Lektüre!

12. Welche Hauptfigur bei Oscar Wilde bleibt selbst immer jung und schön, während sein Portrait für ihn altert?
1.Buchstabe des Vornamens und 3.Buchstabe des Nachnamens

Bis morgen!

Donnerstag, 11. Dezember 2014

Bücherhelden-Adventskalender (11)

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Viel Spaß beim Rätseln und Zurückerinnern an so manche spannende Lektüre!

11. Wie heißt der beste Freund von Tom Sawyer in dem bekannten Roman von Mark Twain?
1.Buchstabe des Nachnamens und 6.Buchstabe des Vornamens und 4.Buchstabe des Nachnamens

Bis morgen!

Mittwoch, 10. Dezember 2014

Bücherhelden-Adventskalender (10)

Und weiter geht's mit dem Bücherhelden-Adventskalender!
Seit 1. Dezember findet Ihr in meinem Blog wieder jeden Tag eine Frage zu berühmten Literaturfiguren. Einige Buchstaben der richtigen Antworten ergeben in der angegebenen Reihenfolge an Weihnachten den Ausspruch eines bekannten Schriftstellers.
Viel Spaß beim Rätseln und Zurückerinnern an so manche spannende Lektüre!

10. Welchem Orden gehört William von Baskerville aus Umberto Ecos Roman „Der Name der Rose“ an?
3. und 1.Buchstabe

Bis morgen!

Dienstag, 9. Dezember 2014

Bücherhelden-Adventskalender (9)

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Viel Spaß beim Rätseln und Zurückerinnern an so manche spannende Lektüre!

9. Welches Tier holt in einem Grimmsmärchen der Königstochter ihre goldene Kugel wieder aus dem Brunnen?
4. bis 6.Buchstabe

Bis morgen!

Montag, 8. Dezember 2014

Bücherhelden-Adventskalender (8)

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Viel Spaß beim Rätseln und Zurückerinnern an so manche spannende Lektüre!


8. Wer schnitzt Pinocchio und muss sich danach auch noch mit ihm herumschlagen?
1. und 2.Buchstabe

Bis morgen!

Sonntag, 7. Dezember 2014

Bücherhelden-Adventskalender (7)

Und weiter geht's mit dem Bücherhelden-Adventskalender!
Seit 1. Dezember findet Ihr in meinem Blog wieder jeden Tag eine Frage zu berühmten Literaturfiguren. Einige Buchstaben der richtigen Antworten ergeben in der angegebenen Reihenfolge an Weihnachten den Ausspruch eines bekannten Schriftstellers.
Viel Spaß beim Rätseln und Zurückerinnern an so manche spannende Lektüre!

7.Wessen Erinnerungen werden in dem Roman „Herbstmilch“ erzählt?
10. und 11.Buchstabe des Nachnamens und 2.Buchstabe des Vornamens

Bis morgen!

Samstag, 6. Dezember 2014

Bücherhelden-Adventskalender (6)

Und weiter geht's mit dem Bücherhelden-Adventskalender!
Seit 1. Dezember findet Ihr in meinem Blog wieder jeden Tag eine Frage zu berühmten Literaturfiguren. Einige Buchstaben der richtigen Antworten ergeben in der angegebenen Reihenfolge an Weihnachten den Ausspruch eines bekannten Schriftstellers.
Viel Spaß beim Rätseln und Zurückerinnern an so manche spannende Lektüre!

6.Wie heißt die Hauptfigur in Ulrich Plenzdorfs „Die neuen Leiden des jungen W.“?
1. und 4.Buchstabe des Nachnamens und 5.Buchstabe des Vornamens

Bis morgen!

Freitag, 5. Dezember 2014

Bücherhelden-Adventskalender (5)

Und weiter geht's mit dem Bücherhelden-Adventskalender!
Seit 1. Dezember findet Ihr in meinem Blog wieder jeden Tag eine Frage zu berühmten Literaturfiguren. Einige Buchstaben der richtigen Antworten ergeben in der angegebenen Reihenfolge an Weihnachten den Ausspruch eines bekannten Schriftstellers.
Viel Spaß beim Rätseln und Zurückerinnern an so manche spannende Lektüre!

5. Wer soll bei Shakespeare mit dem Satz „es war die Nachtigall und nicht die Lerche“ zum Bleiben überredet werden?
1. und 4.Buchstabe des Vornamens und 3.Buchstabe des Nachnamens

Bis morgen!

Donnerstag, 4. Dezember 2014

Bücherhelden-Adventskalender (4)

Und weiter geht's mit dem Bücherhelden-Adventskalender!
Seit 1. Dezember findet Ihr in meinem Blog wieder jeden Tag eine Frage zu berühmten Literaturfiguren. Einige Buchstaben der richtigen Antworten ergeben in der angegebenen Reihenfolge an Weihnachten den Ausspruch eines bekannten Schriftstellers.
Viel Spaß beim Rätseln und Zurückerinnern an so manche spannende Lektüre!

4. Wie heißt Donald Ducks Vetter und Rivale um die Gunst von Daisy?
1. und 2.Buchstabe des Vornamens

Bis morgen!

Mittwoch, 3. Dezember 2014

Bücherhelden-Adventskalender (3)

Und weiter geht's mit dem Bücherhelden-Adventskalender!
Seit 1. Dezember findet Ihr in meinem Blog wieder jeden Tag eine Frage zu berühmten Literaturfiguren. Einige Buchstaben der richtigen Antworten ergeben in der angegebenen Reihenfolge an Weihnachten den Ausspruch eines bekannten Schriftstellers.
Viel Spaß beim Rätseln und Zurückerinnern an so manche spannende Lektüre!

3. Wer vergiftet am Ende von Schillers „Kabale und Liebe“ seine Angebetete und sich selbst?
6.Buchstabe und 1.Buchstabe und 5.Buchstabe des Vornamens

Bis morgen!

Dienstag, 2. Dezember 2014

Bücherhelden-Adventskalender (2)

Und weiter geht's mit dem Bücherhelden-Adventskalender!
Seit 1. Dezember findet Ihr in meinem Blog wieder jeden Tag eine Frage zu berühmten Literaturfiguren. Einige Buchstaben der richtigen Antworten ergeben in der angegebenen Reihenfolge an Weihnachten den Ausspruch eines bekannten Schriftstellers.
Viel Spaß beim Rätseln und Zurückerinnern an so manche spannende Lektüre!

2. Wie heißt Ingrid Nolls erste Krimiheldin mit Vornamen?
5.und 6.Buchstabe

Bis morgen!

Montag, 1. Dezember 2014

Bücherhelden-Adventskalender (1)

Und auch dieses Jahr gibt es ihn wieder, den Bücherhelden-Adventskalender!
Ab heute findet Ihr in meinem Blog wieder jeden Tag eine Frage zu berühmten Literaturfiguren. Einige Buchstaben der richtigen Antworten ergeben in der angegebenen Reihenfolge an Weihnachten den Ausspruch eines bekannten Schriftstellers.
Viel Spaß beim Rätseln und Zurückerinnern an so manche spannende Lektüre!

1. Wer lässt es in einem Märchen der Gebrüder Grimm durch Bettenausschütteln auf der Erde schneien?
2. und 6. Buchstabe

Bis morgen!

Mittwoch, 26. November 2014

In welche bekannte Literaturfigur könntest du dich verlieben und warum?

Mit dem Verlieben ist das so eine Sache. Je älter man wird desto schwieriger wird es. Nicht nur in der Realität, sondern auch in der Fiktion. Habe ich mich in jungen Jahren nahezu in jeden Helden meiner zahlreichen Mädchenbücher verliebt oder zumindest für ihn geschwärmt, so passiert mir das heute, mit vierzig, nicht mehr. Vielleicht sind auch die männlichen Protagonisten meiner momentanen Lektüre nicht mehr so gut zum Verlieben geeignet. Oder das Verlieben wird einfach schwerer mit den Jahren.
Letzteres erscheint mir, auch aufgrund meiner Erfahrungen im realen Leben, wahrscheinlicher. Trotzdem finde ich die Frage nach einer Literaturfigur, die so richtig zum Verlieben ist, interessant und habe mir meine Gedanken darüber gemacht. Und eine, die ich als Mädchen zum Verlieben fand, würde vielleicht auch heute noch die wichtigsten Kriterien erfüllen – Professor Jokus von Pokus aus Erich Kästners „Der kleine Mann“.
Jokus von Pokus hat verschiedene attraktive Eigenschaften, die ich vermutlich auch heute noch ansprechend fände, wenn ich ihm begegnen würde. Er ist von Beruf Zauberer und dabei extrem kreativ und erfolgreich. Den Unterhaltungswert eines Zauberers stelle ich mir auch im Privatleben ziemlich groß vor, abgesehen davon, dass es einfach ein ausgefallener und vermutlich auch interessanter Beruf ist.
Dazu kommt, dass Jokus ganz offensichtlich eine recht ausgeprägte soziale Ader besitzt, denn sonst würde er den kleinen Mann vermutlich nicht sofort zu sich nehmen, als dessen Eltern sterben. Im Umgang mit ihm zeigt er nicht nur Einfühlungsvermögen, sondern auch die nötige Strenge, was seine Eignung zum Vater gemeinsamer Kinder unter Beweis stellt.
Er sieht gut aus, ist immer gut gekleidet und in den meisten Bereichen des Lebens äußerst souverän. Trotzdem kann er auch Gefühle zeigen und seine Leidenschaften ausleben. Alles in allem ein Mann zum Verlieben. Oder gibt es vielleicht in der weiten Welt der Bücher noch einen, der sich besser dafür eignet? Ich bin immer für Anregungen dankbar.
Mein Kandidat für den Posten eines Bücherhelden zum Verlieben: Jokus von Pokus. Und Deiner?

Freitag, 21. November 2014

Welche bekannte Literaturfigur wird deiner Meinung nach oft unterschätzt und warum?

Auch diese Frage zu beantworten ist nicht ganz leicht. Irgendwie wird ja jede Literaturfigur ein bisschen unterschätzt, weil sie lediglich Fiktion ist. Warum soll man sich mit einer bloßen Erfindung auch großartig auseinandersetzen? Die Fragestellungen dieses Blogs leben jedoch davon, dass Literaturfiguren ein wenig wie reale Personen behandelt werden. Also ist auch die Frage nach Unterschätzung ebenso legitim wie alle anderen.
Beim Blick in mein Bücherregal fiel mir ein Buch auf, dass ich vor langer Zeit gelesen habe: „Aus dem Leben eines Taugenichts“ von Joseph von Eichendorff. Schon der Titel der Novelle hört sich so an, als würde selbst der Autor seinen Helden unterschätzen. „Taugenichts“ ist schließlich eine sehr abwertende Bezeichnung – in unserer heutigen Leistungsgesellschaft, aber auch zur Zeit Eichendorffs.
Der Taugenichts wird von seinem Vater so genannt, weil er nicht arbeitet, sondern nur Musik macht. Er ist ein (Lebens-)Künstler und Romantiker. Diese Menschen werden auch heute gerne mal unterschätzt, weil man meint, dass sie die falschen Maßstäbe hätten. Schließlich zählen Erfolg und Leistung.
Der Taugenichts aber blickt optimistisch und mutig in die Zukunft und läßt das Leben wander- und abenteuerlustig auf sich zukommen. Ist das so falsch? Eigentlich ist diese Einstellung doch auch in schwierigen Zeiten die beste, die man haben kann. Wir können also auch heute vom Taugenichts eigentlich so einiges lernen.
Er strebt nach Individualität und Freiheit und distanziert sich von den vorgegebenen Verhaltensmustern der arbeitenden bürgerlichen Gesellschaft. Auch diese Werte halte ich für durchaus erstrebenswert. Vielleicht sollten wir sie auch heutzutage ab und zu ein wenig mehr beherzigen und uns am Taugenichts ein Beispiel nehmen. Freiheitsliebe, Mut und Optimismus sind nämlich durchaus Eigenschaften, auf die man auch ohne Künstlerleben und Wanderschaft Wert legen kann.
Ich weiß nicht, ob der Taugenichts tatsächlich zu oft unterschätzt wird. Ich weiß nur, dass es sich um eine Figur handelt, von der heutzutage, im Zeitalter von Harry Potter und Kommissar Kluftinger, nicht mehr die Rede ist. Deshalb habe ich ihn hier mal wieder zur Sprache gebracht.
Mein Kandidat für den Posten eines oft unterschätzten Bücherhelden: Der Taugenichts. Und Deiner?

Freitag, 14. November 2014

Welche bekannte Literaturfigur wird deiner Meinung nach oft überschätzt und warum?

An diese Frage habe ich mich bis jetzt noch nicht so recht herangetraut. Schließlich beinhaltet das Prädikat „überschätzt“ auch irgendwie eine Abwertung dieser Figur. Denn wer als überschätzt gilt, bietet jedenfalls nicht so viel wie man eigentlich von ihm erwartet. Dieses Urteil wollte ich eigentlich keiner der mir bekannten Literaturfiguren antun.
Trotzdem fand ich die Frage interessant und konnte nicht umhin, sie mir immer wieder zu stellen. In diesem Zusammenhang fiel mir auf, dass jemand oder etwas vielleicht nicht unbedingt durch die eigene Unzulänglichkeit, sondern eher durch den falschen Umgang seiner Umwelt überschätzt wird. Die Überschätzung sagt also weniger etwas über seine Qualität als vielmehr über einen eventuell falschen Umgang damit aus.
Nachdem ich das erkannt habe, konnte ich mir über die oben gestellte Frage noch einmal völlig neu Gedanken machen. Und da fiel mir auf, dass es eine Literaturfigur gibt, um die mir des Öfteren ein bisschen zu viel Wind gemacht wird – der kleine Prinz aus dem gleichnamigen Buch von Antoine de Saint-Exupéry.
Auch ich habe seinerzeit den kleinen Prinzen sehr gerne gelesen. Und auch ich finde, dass Aussagen wie „man sieht nur mit dem Herzen gut“ oder „du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast“ durchaus ihre Berechtigung haben. Sicherlich steckt in dem, was der kleinen Prinz und seine Freunde im Laufe der Geschichte von sich geben, viel Wahres und auch einiges, was wir uns immer wieder bewusst machen sollten.
Trotzdem ist es für mich ein klarer Fall von Überschätzung, dass mich die tiefschürfende Sätze des Buches inzwischen von jedem Kartenständer und jeder Bildergalerie angrinsen. Ganz abgesehen von diversen Kalendern, unzähligen Lebensweisheiten-Büchlein und ebenso vielen anderen Artikeln, die mit dem kleinen Prinzen so gar nichts zu tun haben. Oder muss ich meinen Kaffee aus einer Tasse trinken oder meinen Schuh auf einer Fußmatte abstreifen, auf der mir dieser Prinz die Welt erklärt?
Vermutlich wollte der Autor seine Leser nicht unbedingt mit erhobenem Zeigefinger maßregeln. Doch tut es den zentralen Aussagen des Buches meiner Meinung nicht unbedingt gut, wenn man mit ihnen bei jeder Gelegenheit um sich wirft. Ein klarer Fall von Zuviel-des-Guten beziehungsweise Überschätzung, oder?
Mein Kandidat für den Posten eines oft überschätzten Bücherhelden: Der kleine Prinz. Und Deiner?

Dienstag, 4. November 2014

Welche bekannte Literaturfigur durchläuft deiner Meinung nach eine besonders positive Entwicklung?

Das mit der positiven Entwicklung einer Literaturfigur ist schon einfacher als das mit der negativen, möchte man meinen. Doch bei den vielen Protagonisten, die sich zum besseren verändern, muss man erst einmal einen finden, der aus der Masse in irgendeiner Weise heraussticht. Für wen man sich dabei entscheidet, ist sicher von Leser zu Leser sehr unterschiedlich.
Meine Wahl fiel nach einigem Überlegen auf Ebenezer Scrooge  aus Charles Dickens‘ „A Christmas Carol“. Zu Beginn der Geschichte wird er als kalt, geizig und habgierig beschrieben. Er bezeichnet Weihnachten als „Humbug“, spendet nichts für die Armen, sondern beleidigt sie, und will mit anderen Menschen so wenig wie möglich zu tun haben.
Doch schon der „Geist der vergangenen Weihnacht“ bringt Scrooge zumindest dazu, Gefühle zu zeigen. Da ihm bewusst wird, dass er in seinem Leben einige Weichen anders hätte stellen und andere Entscheidungen hätte treffen können. Diese Erkenntnis erschüttert ihn so sehr, dass er keine weiteren Szenen aus seiner Vergangenheit ertragen kann.
Der „Geist der diesjährigen Weihnachtsnacht“ bringt Scrooge schließlich schon dazu, Mitleid zu zeigen, als er ihm das Weihnachten seines Angestellten und dessen krankem Sohn vorführt. Außerdem läßt er ihn ihm die Erkenntnis reifen, dass man auch mit wenig Geld sehr glücklich sein kann und dass Freunde einem dabei helfen können.
Der „Geist der zukünftigen Weihnacht“ bringt Ebenezer zu einem Weihnachten, an dem er selbst nicht mehr lebt, was für alle eine Freude zu sein scheint. Das findet Scrooge so schrecklich, dass ihm bewusst wird, wie unbeliebt er ist. Und diese Erkenntnis bringt ihn endlich dazu, seine Einstellung tatsächlich zu hinterfragen, was er vorher nie getan hat.
Als er am nächsten Morgen merkt, dass er sein Leben immer noch ändern kann, beschließt er eine völlige Kehrtwendung in seinem Leben, die er auch sofort in die Tat umsetzt. Er beschenkt die Familie seines Angestellten, spendet für die Armen und feiert mit seinen Verwandten Weihnachten. Darüber, dass er auch in Zukunft nach seinen guten Vorsätzen handeln wird, besteht kein Zweifel.
Mein Kandidat für den Posten eines sich positiv entwickelnden Bücherhelden: Ebenezer Scrooge. Und Deiner?

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Welche bekannte Literaturfigur durchläuft deiner Meinung nach eine besonders negative Entwicklung?

Sicher gibt es so einige Protagonisten, die im Laufe einer Geschichte eine negative Entwicklung durchlaufen. Eventuell sind es öfter Neben- als Hauptfiguren, weil sich bei den zentralen Figuren eine positive Entwicklung einfach besser macht. Vielleicht gibt es aber auch solche und solche Werdegänge gleichermaßen. Egal. Hier soll es zunächst einmal um eine besonders negative Metamorphose einer Figur gehen.
Der Gymnasiallehrer Raat aus Heinrich Manns „Professor Unrat“ ist auch zu Beginn des Romans beileibe kein sympathischer Mensch. Er ist ein besonders strenger Lehrer, hat sich mit seinem Sohn überworfen und sieht die Schüler als seine Feinde an. Trotzdem hat er ein gewisses Ansehen und wird im Ort als Professor geschätzt und gefürchtet.
Durch den Kontakt mit der Tänzerin Rosa Fröhlich aus dem Vergnügungslokal „Der blaue Engel“ verändert sich Manns Protagonist total, dreht sich sozusagen um hundertachtzig Grad. Zunächst macht er sich wiederholt lächerlich, weil ihn die gute Dame nahezu mühelos dazu bringt, dass er immer wieder gegen seine hehren Prinzipien verstößt. Die Meinung der anderen ist ihm dabei auf einmal gar nicht mehr wichtig, wodurch ihm vielleicht ein wenig das Korrektiv fehlt.
Natürlich schmeichelt ihm das scheinbare Interesse der attraktiven Tänzerin, auf die auch seine Schüler ganz scharf sind. Doch übertreibt er es dabei so sehr, dass ihm immer weniger bewusst ist, wie sie ihn manipuliert. Seine negative Entwicklung ist also von außen herbeigeführt, was aber nichts daran ändert, dass er sie zulässt beziehungsweise forciert.
Das führt so weit, dass er aus dem Schuldienst entlassen wird, der eigentlich sein Leben ausgemacht hat. Er heiratet Rosa, die seinen finanziellen Ruin herbeiführt und ihn letztendlich vor allen unmöglich macht. Schließlich wird er aus Eifersucht straffällig und verhaftet. Tiefer kann ein ehemals geachteter Mann nicht sinken, oder?
Mein Kandidat für den Posten eines sich negativ entwickelnden Bücherhelden: Professor Raat. Und Deiner?

Dienstag, 7. Oktober 2014

Welche bekannten Literaturfiguren aus verschiedenen Büchern sollten sich deiner Meinung nach treffen und warum?

Das ist ja das Schöne an fiktionalen Figuren. Mit ihnen kann man Ereignisse durchspielen, die in der Realität nie möglich wären. Das kann besonders der Autor, aber das kann auch jeder Leser. Wir können, wie in diesem Blog, immer darüber nachdenken, was mit den Protagonisten passieren würde, wenn sie dies oder jenes nicht oder doch getan oder erlebt hätten.
Als ich anfing, mir über die oben gestellte Frage Gedanken zu machen, ging mir eine Idee nicht mehr aus dem Kopf: Was wäre gewesen, wenn sich Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf und Gustaves Flauberts Madame Bovary getroffen hätten? Zunächst habe ich den Gedanken wieder verworfen, weil er mir dann doch zu absurd erschien. Aber letztendlich dachte ich mir: Warum nicht einfach mal eine ziemlich abwegige Variante gedanklich durchspielen? Bei Romanfiguren geht das ja recht einfach.
Nehmen wir einmal an, Pippi Langstrumpf und Emma Bovary hätten sich tatsächlich getroffen und keine von beiden hätte sofort das Weite gesucht, weil ihr das Ganze zu blöd war. Nehmen wir einmal an, die beiden hätten ein längeres Gespräch geführt und sich auch zugehört.
Vermutlich hätte Flauberts Emma von ihrem eintönigen Leben erzählt, von ihrem langweiligen Mann und den Entbehrungen, die sie als unzumutbar empfand. Da Lindgrens Pippi weder gesellschaftliche Konventionen noch die üblichen Verhaltensweisen noch die Meinung der anderen interessiert, hätte sie ihr eventuell geraten, das zu ändern und einfach mal etwas Verrücktes zu machen.
Vielleicht hätte sie ihr vorgeschlagen, ganz spontan einen Ausflug zu machen, einfach ein Fest zu feiern, sich ganz ausgefallen zu kleiden oder etwas Neues zu erfinden. Vielleicht hätte sie ihr auch geraten, allein in eine andere Stadt zu ziehen oder mit einem Segelboot einfach los zu segeln.
Was Emma dazu gesagt hätte, kann ich auch nur vermuten. Eventuell hätte sie sie einfach sitzen lassen und wäre in ihre Depression zurückgekehrt. Vielleicht hätte sie sich aber auch anstecken lassen von der Begeisterung für das Alltägliche und das, was man daraus machen kann. Vielleicht hätte sie angefangen, darüber nachzudenken, welche Möglichkeiten sie hat und haben könnte. Und vielleicht hätte sie dann etwas geändert.
Natürlich hätte sie Pippi dafür rechtzeitig treffen müssen. Gegen Ende von Flauberts Roman wäre es vermutlich zu spät gewesen. Aber wenn es so in der Mitte passiert wäre, hätte es vielleicht geklappt. Und eventuell würde sie dann, rein fiktional natürlich, noch leben.  
Meine Kandidaten für die Posten der Bücherhelden, die sich treffen sollten: Pippi Langstrumpf und Emma Bovary. Und Deine?

Dienstag, 30. September 2014

Mit welcher bekannten Literaturfigur hast du besonders viel Mitleid?

Mitleid haben kann man sicher mit einigen Literaturfiguren. Schließlich erzählen viele Bücher tragische Schicksale, die beim Leser vermutlich des Öfteren Mitleid mit den Opfern auslösen. Als ich mich für eine Figur entscheiden musste, fiel mir auf, dass ich besonders viel Mitleid mit denjenigen Protagonisten habe, die sich selbst in eine schwierige Situation gebracht haben. Denn ich glaube, einer der schlimmsten Gedanken bei einem Unglück ist, wenn man selbst dafür verantwortlich ist.
So ist es auch bei David Kern, dem Helden aus Martin Suters „Lila, Lila“. Am Ende des Buches hat er seine große Liebe verloren und muss erkennen, dass er das selbst verschuldet hat. Er hat sich durch das Manuskript, das er als sein eigenes ausgegeben hat, in eine Sache hineinmanövriert, die außer Kontrolle geriet. Natürlich konnte er das zu Beginn nicht wissen. Aber er wusste, dass er einen Betrug begeht. Und konnte der Versuchung trotzdem nicht wiederstehen. Am Ende bekommt er die Quittung, gnadenlos.
Zusätzlich zum Verlust seiner großen Liebe muss David erkennen, dass es eventuell nicht so weit hätte kommen müssen. Dass er angelogen wurde, und auch deshalb das Ganze aus dem Ruder lief. Jacky, der ihn unter Druck setzte, hatte bei weitem nicht so viel gegen ihn in der Hand wie er dachte. Er hätte sich also vermutlich leichter von ihm lösen können als gedacht. Und seine Freundin dadurch vielleicht auch nicht so sehr verärgert.
Solche Gedankenspiele bringen David und auch keinem realen Menschen im Nachhinein irgendetwas. Trotzdem denkt man sie. Und gerade das erregt mein Mitleid. Weil der Gedanke, dass man etwas nicht nur falsch gemacht hat, sondern vielleicht sogar hätte ändern können, bestimmt das Unglück nicht verringert, sondern vermutlich vergrößert.
Mein Kandidat für den Posten eines bemitleidenswerten Bücherhelden: David Kern. Und Deiner?

Dienstag, 23. September 2014

Was würdest du welche bekannte Literaturfigur gerne einmal fragen und warum?

Ich bin mir sicher, dass man während des Lesens einer Geschichte immer wieder die eine oder andere Frage an die verschiedensten Protagonisten auf der Zunge hat. Warum hast du das getan oder nicht getan? Hat es sich für dich gelohnt? Was hast du nach Ende des Romans so vor? Und am häufigsten wahrscheinlich: Warum hast du nichts gesagt?
Wenn man sich aber so ganz ohne momentane Lektüre überlegt, wen man was gerne fragen würde, fällt einem erst einmal nichts ein. Mir zumindest. Da muss man sich schon das eine oder andere Buch recht detailliert wieder ins Gedächtnis rufen, um diese Frage beantworten zu können. Das habe ich versucht.
Beim Überlegen vor dem Bücherregal blieb mein Blick an den Büchern von Ingrid Noll hängen, die ich besonders mag. Ihre Helden finde ich deshalb so spannend, weil ihre, ja oft sehr rabiate, Handlungsweise so dargestellt wird, dass ich sie trotzdem nachvollziehen kann. Meist geschehen Nolls Morde aus einer Enttäuschung, einem Frust oder dem Gefühl des Zurückgesetztseins heraus - das ist für den Leser Motiv genug.
„Warum hast du das getan?“, wäre demnach keine Frage, die man Nolls Heldinnen stellen muss. Wenn man nach der Lektüre der Bücher etwas weiß, dann ist es die Antwort auf diese Frage. Rosemarie Hirte zum Beispiel, die Protagonistin des ersten Krimis „Der Hahn ist tot“, will sich die späte Chance auf Glück in ihrem von Verzicht geprägten Leben nicht nehmen lassen und geht dafür über Leichen. Ein eindeutiger Grund.
Am Ende des Romans jedoch, wenn die Ereignisse sich überschlagen und nicht unbedingt nur positives gebracht haben, würde ich sie gerne fragen: „Und? Bereust du es? War es das wert? Bist du jetzt glücklicher?“ Was sie antworten würde, weiß ich wirklich nicht. Vielleicht hat es ihr tatsächlich Genugtuung verschafft, dass nun nicht nur sie, sondern auch andere gelitten haben. Vielleicht hat es ihr geholfen, dass sie die Dinge in die Hand genommen hat, auch wenn sie sie nicht zum Guten wenden konnte.
Ob das eine sympathische und verständliche Antwort auf die Frage wäre, sei dahingestellt. Aber es ist in jedem Fall eine Frage, die man sich auch im eigenen Leben immer mal wieder stellen kann. Auch wenn man nicht gerade einen Mord verübt hat.
Meine Kandidatin für den Posten eines zu befragenden Bücherhelden: Rosemarie Hirte. Und Deiner?

Montag, 15. September 2014

Mit welcher bekannten Literaturfigur würdest du nicht unbedingt tauschen und warum?

Figuren, mit denen man nie tauschen würde, gibt es viele. Alle, deren Schicksal tödlich endet, zum Beispiel. Oder die, die krank sind oder es werden. Auch den Platz derer, die unglücklich sind, würde ich nicht gerne einnehmen wollen. Und solche gibt es wie Sand am Meer.
Aber gibt es auch glückliche Protagonisten, mit denen man trotzdem nicht tauschen würde? Ich für meinen Teil habe, glaube ich, einen gefunden: Jan, die Hauptperson aus Jan Weilers „Maria, ihm schmeckt’s nicht!“. Damit Ihr mich nicht falsch versteht: Das Buch war sehr amüsant zu lesen. Ich habe es keine Sekunde bereut, es gekauft zu haben. Aber Lesen ist etwas völlig anderes als Erleben.
Natürlich sind die Geschichten, die Jan mit seiner angeheirateten italienischen Sippe passieren, sehr witzig. Aber wahrscheinlich nur, wenn man sie nicht selbst aushalten muss. Der Schwiegervater Antonio ist sehr unterhaltsam, aber vermutlich auch sehr anstrengend.
Ich könnte mir vorstellen, dass ich mit einer solchen Familie, in die ich noch nicht mal hineingeboren bin, vielleicht nicht so gut klargekommen wäre. Zwar würde ich mich durchaus als Familienmensch bezeichnen, aber ein italienischer Clan mit seinen Ecken und Kanten und seiner subtilen Übergriffigkeit wäre wahrscheinlich sogar mir zuviel.
Dieser Familie muss man sich mit Haut und Haaren ergeben, um sie wirklich ertragen zu können. Und das würde mir doch sehr schwer fallen, glaube ich. Dabei sehe ich jetzt mal davon ab, dass Jan ein Mann ist und ich eine Frau bin. Das würde vermutlich im Umgang mit den lieben Verwandten kaum einen Unterschied machen. Außer, dass ich mich eventuell noch weniger durchsetzen könnte. Ein Grund mehr, nicht zu tauschen…
Mein Kandidat für den Posten eines Bücherhelden, mit dem ich nicht tauschen würde: Jan. Und Deiner?

Mittwoch, 3. September 2014

Mit welcher bekannten Literaturfigur würdest du gerne tauschen und warum?

Ja, das ist ein schöner Gedanke, mit jemandem einfach tauschen zu können. Und am allerschönsten ist der Gedanke bei so manchen Literaturfiguren, weil die oft nicht den Gesetzen der Natur unterliegen. Sie können hexen, zaubern, fliegen, sich verwandeln, unsichtbar machen oder ähnliches. Viele können natürlich auch nur das, was wir auch können oder könnten, aber mit denen würden wir vermutlich auch nicht tauschen.
Einen Protagonisten zu finden, mit dem man gerne tauschen würde, ist dann aber doch nicht so leicht wie gedacht. Es gibt da nämlich oft etwas, das einem dann wieder nicht gefällt, wie zum Beispiel die Welt oder die Umstände, in denen sie leben. Trotzdem wage ich es jetzt einmal, einen Gedanken zu äußern. Auch wenn ich froh bin, dass ich danach nicht wirklich tauschen muss.
Wie wäre es denn zum Beispiel, mit dem Sams aus Paul Maars „Eine Woche voller Samstage“ zu tauschen? Sicher wünscht sich das so manches Kind. Aber sehen wir die Angelegenheit doch mal aus der Erwachsenenperspektive. Das Sams ist nicht besonders schön, sehr frech und direkt, kann vieles, was ein normaler Mensch nicht kann und es hat Wunschpunkte.
Einmal nach Herzenslust direkt sein, ohne an die Folgen zu denken, wäre nicht schlecht. Das Sams muss nicht jeden Tag arbeiten und es wird auch nicht mit den üblichen Maßstäben gemessen. Schließlich ist es ja das Sams. Was das Aussehen betrifft, entspricht es zum Beispiel nicht meinen Idealvorstellungen, aber ich vermute, dass einem das als Sams egal ist. Und das wäre doch auch mal eine nette Alternative.
Das Sams kann mit seinen Wunschpunkten Menschen glücklich machen. Und was auch nicht zu unterschätzen ist, es kann alles essen, was ihm in die Hände kommt. Verhungern wird es also vermutlich nicht. Eventuell würde ich allerdings mit dem Sams nur für ein paar Tage tauschen, aber vielleicht doch nicht das ganze Leben. Für einige Zeit aber wäre es bestimmt ganz lustig, mal ein Sams zu sein.
Mein Kandidat für den Posten eines Bücherhelden, mit dem ich gerne tauschen würde: Das Sams. Und Deiner?

Mittwoch, 27. August 2014

Welche bekannte Literaturfigur hätte deiner Meinung nach nicht so früh sterben dürfen und warum?

Natürlich ist es oft müßig, darüber zu spekulieren, was passiert wäre, wenn etwas anderes nicht oder doch passiert wäre. Im realen Leben zumindest führen solche Gedanken meistens zu nichts. Was Romanfiguren betrifft, kann man aber durchaus ab und zu darüber nachdenken, ob die eine oder andere Geschichte auch in eine etwas andere Richtung hätte gehen können. Selbstverständlich hätte sie dann vielleicht eine völlig neue Aussage, aber auch das birgt ja eventuell einige Möglichkeiten.
Eine Romanfigur, die zwar erst am Ende des Buches, aber doch in ihrem Leben ziemlich früh stirbt ist Oskar aus Eric-Emmanuel Schmitts „Oskar und die Dame in Rosa“. Er ist nämlich erst zehn Jahre und unheilbar an Krebs erkrankt. Manch anderer Autor hätte Oskar vielleicht am Ende des Romans durch ein Wunder eine Heilung beschert oder ihm zumindest noch einige Zeit Aufschub gewährt. Doch darum geht es ihn diesem Roman nicht. Hier geht es um den Umgang mit dem Tod und deshalb muss der am Ende auch unweigerlich kommen.
Trotzdem hätte es meiner Meinung nach Gründe gegeben, den kleinen Oskar etwas später sterben zu lassen. Erstens wäre dann die Geschichte etwas länger, denn das könnte sie durchaus vertragen. Und zweitens ließe uns dann dieser Protagonist ausführlicher an seinen Gedanken, Gefühlen und Ängsten teilhaben.
Oskar lernt in den letzten Tagen seines Lebens so einiges über das Dasein und über die Menschen. Und wie Kinder eben so sind, formuliert er diese Erfahrungen sehr eindeutig. Da er während des Buches ein ganzes Menschenleben sozusagen in Zeitraffer durchläuft, können seine Erlebnisse und die Schlüsse, die er daraus zieht, Lesern jeden Alters etwas sagen.
Davon hätte es durchaus noch etwas mehr geben können. Denn Lebenserfahrung kann man nie genug haben und aus der Sicht eines zehnjährigen Jungen klingt sie nicht ganz so schwer wie bei so manchem Erwachsenen.
Mein Kandidat für den Posten eines zu früh gestorbenen Bücherhelden: Oskar. Und Deiner?

Freitag, 22. August 2014

Welche bekannte Literaturfigur hätte deiner Meinung nach viel früher sterben sollen und warum?

Das ist natürlich eine etwas heikle Frage. Natürlich gehört es sich nicht, jemandem einen frühen Tod zu wünschen. Zumindest nicht öffentlich. Aber bei einer Literaturfigur kann man schon mal eine Ausnahme machen. Schließlich kann die ja nichts davon mitbekommen. Und der Autor, der die Figur geschaffen hat, kann so etwas ja nur als Kompliment auffassen. Schließlich ist ihm da offensichtlich eine äußerst unangenehme Person gelungen.
Martin Suter ist, wie ich finde, in seinem Roman „Lila, Lila“ eine solche Figur gelungen. Ich meine Jacky Stocker, den selbsternannten Agenten des unfreiwilligen Autors David Kern. Denn er schafft es, sich innerhalb kürzester Zeit in Davids Leben einzuschleichen. Im 28. Kapitel steht: „Seit ihrer ersten Begegnung war er praktisch an jedem Tag aufgetaucht, an dem David nicht auf Lesereise war.“ Er ist also aufdringlich, ja geradezu penetrant, was allein schon ziemlich unangenehme Eigenschaften sind.
Doch dann geht Jacky Stocker noch weiter. Er setzt David mit seinem Wissen über das gefundene Manuskript unter Druck. Er will „an unserem gemeinsamen Erfolg teilhaben“. Und dabei spricht er von finanziellen Zuwendungen. Von jetzt an läßt er sich von David aushalten, gibt sich als sein Agent aus und belastet seine Beziehung zu Marie. Jacky Stocker gibt sich nicht damit zufrieden, regelmäßig Geld zu bekommen. Nein, er will immer mehr. Mehr Einfluss, mehr Erfolg, mehr Macht über David.
Während des gesamten Romans habe ich immer wieder gedacht, dass dieser Mann nur verschwinden müsste, und David alle seine Probleme los wäre. Natürlich stimmt das nicht ganz. Schließlich ist David trotzdem nicht der, für den er sich ausgibt. Aber er würde es nicht tagtäglich so schmerzhaft spüren. Und vielleicht würde es sogar nie jemand erfahren. Und vielleicht hätte seine Beziehung zu Marie dann auch gehalten…
Wer weiß es? Martin Suter eventuell. Aber vielleicht nicht einmal der. Jacky Stocker stirbt im Buch tatsächlich, aber da ist die Geschichte schon so verfahren, dass ein Happy End für David nicht mehr möglich ist. Zumindest keins, bei dem alles nach Wunsch verläuft. Vermutlich wäre die Geschichte mit Jackys früherem Tod lange nicht so spannend geworden. Aber man kann ja trotzdem mal drüber nachdenken.
Mein Kandidat für den Posten eines zu spät gestorbenen Bücherhelden: Jacky Stocker. Und Deiner?

Dienstag, 19. August 2014

Vom Shitstorm und Eurer Meinung

Bis jetzt habe hier nur ich meine Meinung zu dieser oder jener Literaturfigur geschrieben. Ich gebe zu, das fällt einem nicht immer leicht. Denn erstens kommen einem die Protagonisten, zu denen man etwas zu sagen hat, nicht unbedingt sofort in den Sinn. Und zweitens weiß man beim Schreiben ja nicht, wie die Blog-Leser das finden, was man da von sich gibt. Natürlich hätte ich gern Zustimmung, aber ist das andererseits wirklich interessant?
Interessant wäre zu erfahren, was Ihr über diese oder jene Literaturfigur denkt. Ob Ihr nachvollziehen könnt, dass ich den einen nicht mag und den anderen besonders. Dass ich mir so manchen Protagonisten auf den Mond bzw. ins hinterste Eck des Bücherschranks wünsche. Und dass ich auch schon einige kennengelernt habe, die ich am liebsten überhaupt nicht mehr gehen lassen und immer weiter begleiten würde.
Sicher hat dabei jeder andere Sympathien. Und sicher wäre es interessant, ein wenig darüber zu diskutieren, warum diese oder jene Literaturfigur verstanden wird oder eben nicht, gemocht wird oder eben nicht. Als Autorin ist es für mich nicht unwichtig, einen Eindruck davon zu bekommen, wie fiktionale Figuren auf die Leser wirken und was sie mit ihren Eigenschaften und Handlungen für Reaktionen auslösen können.
Es wäre wirklich spannend, wenn in diesem Blog nicht nur darüber geschrieben würde, welche Meinung ich zu den verschiedensten Literaturfiguren habe, sondern auch darüber, was Ihr dazu sagt. Dabei muss man ja nicht unbedingt sofort wissen, welchen Protagonisten man selbst zu einer Frage favorisieren würde. Aber vielleicht seid Ihr mit meiner Wahl so überhaupt nicht einverstanden oder könnt sie gar nicht nachvollziehen. Dann würde mich (und vielleicht andere Leser) das auch sehr interessieren.
Also tut Euch keinen Zwang an! Entfesselt den ersten (glaube ich zumindest) Shitstorm gegen eine fiktionale Figur oder überhäuft sie mit Sympathiebekundungen. Sie kann weder großartig darunter leiden noch vor Übermut abheben. Es ist also völlig ungefährlich und folgenlos, sich hier über angenehme oder unangenehme Protagonisten auszulassen.
Nun ja, nicht ganz folgenlos, weil dieses Blog ganz erheblich an Qualität gewinnen würde, wenn Eure Meinung ein Teil davon wäre.

Eure Susanne

Freitag, 15. August 2014

Welche bekannte Literaturfigur hat dich besonders genervt und warum?

Vielleicht ist das ein bißchen unfair, was ich jetzt schreibe, aber andererseits hat jeder Leser das Recht, sich seine eigene Meinung über diesen oder jenen Bücherhelden zu bilden. Und nach allem, was ich über Johann Wolfgang Goethe, den Autoren, und sein Leben weiß, hätte er mir zu einem späteren Zeitpunkt seines Schaffens vermutlich sogar zugestimmt.
Nun aber zu ihm, einem aus heutiger Sicht etwas nervigen Protagonisten der Literaturgeschichte, dem Werther aus Goethes „Die Leiden des jungen Werther“. Natürlich muss man dem allseits bekannten Romanhelden zugute halten, dass dieses Werk im Jahr 1774 entstand und dass man zu dieser Zeit äußerst überschwängliche und pathetische Texte schrieb. Mit einem eher zeitgenössischen Literaturgeschmack ist dieser Geschichte wahrscheinlich im 21. Jahrhundert nicht mehr so leicht beizukommen.
Aber abgesehen von der sehr schwülstigen und geradezu übersteigerten Ausdrucksweise, ist Werthers Art so von Selbstmitleid und Realitätsverlust geprägt, dass es mir ab und zu dann doch zu viel wurde. Am liebsten möchte man ihm auf jeder zweiten Seite zurufen: „Reiß dich zusammen. Du bist nur unglücklich verliebt. Das passiert jedem mal. Andere Mütter haben auch schöne Töchter. Sei froh, dass du keine schlimmeren Probleme hast.“
Sätze wie „Adieu! Ich sehe dieses Elendes kein Ende als das Grab“ oder „Gott im Himmel, hast du das zum Schicksale der Menschen gemacht, daß sie nicht glücklich sind, als ehe sie zu ihrem Verstande kommen und wenn sie ihn wieder verlieren“ klingen für einen, der schlichtweg von einer umschwärmten Frau abgewiesen wurde, doch etwas übertrieben.
Im Laufe des Romans steigert sich Werther immer mehr in dieses Gefühl hinein, dass es für ihn keine Rettung gibt und dass er sich für Lotte opfern müsse. „Sein Sie ein Mann“ sagt diese Lotte irgendwann zu ihm. Damit macht sie es sich natürlich auch ein bißchen leicht. Aber hätte er nicht tatsächlich wenigstens versuchen können, sie zu vergessen und eine andere zu finden? Stattdessen bemitleidet er sich selbst und vergräbt sich bis zum kompletten Realitätsverlust in seiner Melancholie, was gegen Ende des Romans dann doch ab und zu ein wenig nervt, wie ich finde.
Mein Kandidat für den Posten eines besonders nervigen Bücherhelden: Werther. Und Deiner?

Mittwoch, 6. August 2014

Welche bekannte Literaturfigur bewunderst du besonders und warum?

Die Romanfigur, die mir zu diesem Thema einfällt, ist eigentlich vielmehr eine Art Märchenfigur und von daher nicht wirklich realistischen Kriterien unterworfen. Doch da es hier ausschließlich um fiktionale und damit frei erfundene Figuren gehen soll, kann man sich dabei ruhig auch mal mit im wahrsten Sinn des Wortes „phantastischen“ Protagonisten beschäftigen.
Eine besonders bewundernswerte Literaturfigur ist für mich Momo aus dem gleichnamigen Roman von Michael Ende. Wie kaum jemand anderes schafft sie es, ihren eigenen Werten treu zu bleiben, obwohl sie dabei auf eine ziemlich harte Probe gestellt wird. Ihre Haupteigenschaften sind Geduld, Selbstlosigkeit, Individualität und Phantasie. Sie kann besonders gut zuhören und trösten, kleidet sich nur mit Dingen, die sie findet oder geschenkt bekommt. Äußerlichkeiten sind ihr demnach nicht wichtig.
Als die grauen Herren kommen und das Leben von Momos Freunden immer mehr beherrschen, beweist das Kind ein hohes Maß an Intuition und starkem Willen. Und vor allem den Mut, sich gegen die gefährlichen Zeitdiebe zur Wehr zu setzen. Momo läßt sich nicht, wie alle anderen, von den grauen Herren und ihrer Philosophie unter Druck setzen. Und auch als sie ganz allein ist, weil sich jeder von ihr abgewendet hat, überwindet sie trotzdem ihre Ängste, um ihre Freunde zu retten.
Momo ist die einzige in diesem Roman, die sich während der gesamten Geschichte so gut wie nicht verändert. Ihr Charakter und ihre Werte sind so stark, dass sie sich von nichts und niemandem davon abbringen läßt. Manchmal wäre ich auch gerne so stark und so mutig. Würde mir auch wünschen, dass ich mich nicht unterkriegen lasse von dem Zeit- und Leistungsdruck, der ab und zu auf mir lastet. Aber vielleicht reicht es ja, sich immer mal die kleine Momo vor Augen zu führen, um sich wieder ein wenig von ihrer mutigen, willensstarken Art in das eigene Leben zu holen.
Meine Kandidatin für den Posten eines besonders bewundernswerten Bücherhelden: Momo. Und Deiner?

Dienstag, 29. Juli 2014

Welche bekannte Literaturfigur kannst du am wenigsten verstehen und warum?

Was kann eine Literaturfigur tun oder wie könnte sie sein, dass man sie als Leser so gar nicht verstehen kann? Da gibt es je nach Leser vermutlich die verschiedensten Möglichkeiten. Manch einer kann wahrscheinlich nicht nachvollziehen, dass sich Emma Bovary lieber umbringt als ein spießbürgerliches Leben zu führen. Andere finden es vermutlich absolut abwegig, wie Tony Buddenbrook einen verabscheuten Mann zu heiraten, obwohl man einen anderen liebt.
Einige für uns kaum nachvollziehbare Handlungen oder Verhaltensweisen von Protagonisten ergeben sich aus den von unseren heutigen sehr verschiedenen Zeit- und Lebensumständen. Standesschranken oder Ehrverletzungen und was sie für das Leben in früheren Zeiten bedeuteten, können wir uns heute nicht mehr unbedingt vorstellen. Und deshalb können wir Handlungsweise, die daraus resultieren, eventuell auch nicht mehr so ganz verstehen.
Interessanter allerdings ist das Verhalten einer Literaturfigur, das uns unabhängig von Zeit- oder Lebensumständen Kopfzerbrechen bereitet. Eine solche Figur ist für mich Claire Zachanassian aus Friedrich Dürrenmatts „Der Besuch der alten Dame“. Verbittert durch das, was ihr im Leben widerfahren ist, kehrt sie in ihre Heimatstadt zurück, um Rache zu nehmen. Rache an demjenigen, der ihr damals Schlimmes angetan hat, und an denen, die es einfach zuließen.
Im Laufe der Zeit hat sie ihren Racheakt ausführlich vorbereitet, um ihn jetzt ebenso ausführlich auskosten zu können. Ihr ganzes Leben hat sie also der Vergeltung für das ihr widerfahrene Unrecht untergeordnet. Und auf diese Weise hat sie, wie ich finde, der Zerstörung ihres Lebens durch andere nicht etwa die Stirn geboten, sondern sie nur weiter vorangetrieben.
Natürlich weiß ich nicht, wie ich oder jemand anderes an Claires Stelle handeln würde oder gehandelt hätte. Aber dass Rache vermutlich nicht der geeignete Weg ist, über einen Schicksalsschlag hinwegzukommen, erscheint mir durchaus nachvollziehbar. Und wie man sich aus der Zerstörung eines anderen Lebens so viel Genugtuung erhoffen kann, dass man diesem Ziel sein ganzes Leben opfert, kann ich nicht verstehen. Vermutlich gibt es aber auch Leser, die da ganz anderer Meinung sind, oder?
Meine Kandidatin für den Posten eines kaum zu verstehenden Bücherhelden: Claire Zachanassian. Und Deiner?

Mittwoch, 23. Juli 2014

Welche bekannte Literaturfigur kannst du besonders gut verstehen und warum?

Dass man als Leser die in einem Buch handelnden Figuren verstehen kann, ist sicher das Bestreben eines jeden Autors. Sind Verhaltensweisen überhaupt nicht nachvollziehbar, so wird die Geschichte vermutlich nur wenige begeistern. Wichtig für das Verständnis ist dabei, dass sich die Protagonisten so geben, wie es für ihren Charakter, ihr Wesen und die Umstände ihres Lebens glaubwürdig ist. Gelingt einem Schriftsteller dies, so kann der Leser seine Figuren und ihr Verhalten nachvollziehen.
Auf die Frage nach einem Protagonisten, dessen Dilemma besonders gut zu verstehen ist, können einem sicher so einige Literaturfiguren einfallen. Beim Durchforsten meines Bücherregals blieb ich bei Jane Austens „Verstand und Gefühl“ hängen. Elinor Dashwood repräsentiert in diesem Roman den im Titel beschworenen „Verstand“ und tut sich dabei nicht gerade leicht. Auch ihre Schwester Marianne hat mit ihrem Part, dem „Gefühl“, einige Probleme. Doch da sie das, was in ihr vorgeht, meist offen äußert, kommt es bei ihr zu deutlich weniger Mißverständnissen.
Elinor dagegen behält ihre Gefühle und Sorgen ausschließlich für sich. Sie vertraut sich ihrer Familie nicht an, so dass sie mit ihren Problemen allein fertig werden muss und alles von den Schwierigkeiten der Schwester überlagert wird. Und da sie sich auch dem Mann gegenüber, den sie liebt, so gar nichts anmerken läßt, entstehen zwischen den beiden immer wieder Mißverständnisse, die sie nicht zusammenkommen lassen.
Den Wunsch, eine Fassade aufrechtzuerhalten und sein Inneres auf keinen Fall zu zeigen, kann man, wie ich finde, in der heutigen Zeit besser denn je verstehen. Da jede Schwäche meist gnadenlos ausgenutzt wird, haben die meisten den Drang, möglichst wenig davon zuzugeben. Die Angst verletzt zu werden und angreifbar zu sein, ist vermutlich noch stärker als früher. Wer könnte also Elinor nicht verstehen, die bei jedem Versuch sich zu offenbaren von den kleinsten Widrigkeiten zurückgehalten und so sogar beinahe um ihr Lebensglück gebracht wird?
Aber vielleicht gibt es ja auch heute noch Menschen, die Mariannes Weg der absoluten Offenheit und Impulsivität gehen und nicht vor jedem Schritt lange darüber nachdenken, was er eventuell für Folgen haben könnte. Sie kann Elinors Verhalten zu keinem Zeitpunkt verstehen und so mancher Leser wahrscheinlich auch nicht. Jane Austen entwarf eben für jeden Geschmack einen nachvollziehbaren Charakter.
Meine Kandidatin für den Posten eines gut zu verstehenden Bücherhelden: Elinor Dashwood. Und Deiner?

Donnerstag, 17. Juli 2014

Welche bekannte Literaturfigur findest du besonders unattraktiv und warum?

Auch bei dieser Frage denke ich sofort an die Männer. Ich bin eben doch in erster Linie eine Frau und sehe Literaturfiguren auch aus einem weiblichen Blickwinkel. Aber vielleicht findet sich ja unter den Lesern dieses Blogs ein Mann, der zum Thema „unattraktive Protagonistinnen“ einen Beitrag leisten kann und will. Mal sehen.
Mir jedenfalls fällt erstaunlicherweise die Beanwortung der Frage nach einer unattraktiven Literaturfigur leichter als die nach einer attraktiven (siehe letzter Post). Nahezu sofort habe ich einen geeigneten Kandidaten gefunden: Bendix Grünlich aus Thomas Manns „Buddenbrooks“. Schon die erste Beschreibung seines Äußeren ist mehr als unattraktiv: „Sein Gesicht, unter dem hellblonden, spärlichen Haupthaar war rosig und lächelte; neben dem einen Nasenflügel aber befand sich eine auffällige Warze. [...] Schon von weitem vollführte er mit seinem großen, hellgrauen Hut eine Gebärde der Ergebenheit.“
Spärliches Haar, ein rosiges Gesicht und eine auffällige Warze sind, meiner Meinung nach, nicht gerade Attribute, die die Attraktivität eines Mannes unterstreichen. Und Thomas Mann wollte das natürlich auch nicht. Ergebenheit ist zudem nicht die männlichste aller Eigenschaften und damit ebenfalls ziemlich unattraktiv.
Was den guten Herrn Grünlich letztendlich aber definitiv aus dem Rennen um den Posten eines wirklich ansprechenden Mannes wirft, ist die Aufdringlichkeit und Intriganz, mit der er sich um Tony Buddenbrook bemüht. Nach der Hochzeit stellt sich dann allerdings schnell heraus, dass nicht einmal wahre Gefühle, sondern einzig und allein die Aussicht auf die Mitgift der Grund für sein Werben waren. Auch nicht gerade besonders attraktiv.
Grünlich ist also nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich ein extrem abstoßender Zeitgenosse, was vermutlich keine Frau, die Thomas Manns „Buddenbrooks“ liest, anders sehen würde. Insofern eignet er sich hervorragend als unattraktivste Literaturfigur aller Zeiten. Oder gibt es vielleicht noch eine, die ihn toppen könnte? Ich bin gespannt...
Mein Kandidat für den Posten eines besonders unattraktiven Bücherhelden: Bendix Grünlich. Und Deiner?

Freitag, 11. Juli 2014

Welche bekannte Literaturfigur findest du besonders attraktiv und warum?

Gar nicht so einfach. Über die Attraktivität von Literaturfiguren habe ich mir noch nicht besonders viele Gedanken gemacht. Natürlich denke ich jetzt sofort an die männlichen Protagonisten, die mir in all den Büchern, die ich in meinem Leben gelesen habe, so unterkamen. Vielleicht könnte ich auch über attraktive Heldinnen nachdenken, aber schon die Männer bereiten mir genügend Kopfzerbrechen. Wie im richtigen Leben...
Ein attraktiver Mann also. Nun gut, in den zeitgenössischen Frauenromanen sind irgendwie die meisten Männer attraktiv. Das gehört schließlich zum Konzept dieses Genres. Doch erstens lese ich nicht besonders oft solche Bücher und zweitens bleibt die Attraktivität eines Mannes gerade aus Frauensicht ja immer noch Geschmackssache. Und die manchmal etwas plakativen Protagonisten in der Frauenliteratur sind dann doch nicht so ganz mein Geschmack.
Aber dann fällt mir doch einer ein. Keiner aus der zeitgenössischen und auch keiner aus der Frauenliteratur. Eher im Gegenteil. Karl Moor aus Friedrich Schillers „Die Räuber“. Vielleicht hängt mein Faible für ihn damit zusammen, dass ich von diesem Stück einmal eine Aufführung mit einem extrem ansehnlichen Hauptdarsteller gesehen habe. Aber die Figur ist von Schiller schon auch so angelegt: idealistisch, charismatisch, rebellisch und leidenschaftlich. Alles ziemlich attraktive Eigenschaften für einen Mann, wie ich finde.
Ein Räuber. Eigentlich eine unglaublich archaische Vorstellung vom Idealbild eines Mannes. Aber schließlich sprechen wir hier einzig und allein von Attraktivität. Und die hat ja auch irgendwie etwas Oberflächliches. Karl Moors Attraktivität setzt sich für mich aus seiner Unangepasstheit und seiner Leidenschaft zusammen. Dass ich, als Frau, mit ihm vermutlich keinen Tag zusammenleben könnte, was ja auch im Stück seiner Geliebten Probleme bereitet, steht auf einem anderen Blatt. Aber abgesehen davon ist mein Bild von ihm als Mann zunächst einmal äußerst ansprechend.
Mein Kandidat für den Posten eines besonders attraktiven Bücherhelden: Karl Moor. Und Deiner?

Dienstag, 24. Juni 2014

Welche bekannte Literaturfigur ist Dir besonders unsympathisch und warum?

Okay, das ist schon etwas einfacher als die Frage nach der Sympathie. Dachte ich zumindest. Bösewichte, Gegenspieler und Antagonisten gibt es in der Literatur ja genug. Die meisten Nazis in Geschichten über das „Dritte Reich“ sind mir definitiv unsympathisch. Weil sie, der Aussage dieser Werke entsprechend, auch nur so dargestellt werden. Sämtliche Bösewichte bei „Harry Potter“ und „Herr der Ringe“ können einem doch nur unsympathisch sein, oder?
Aber wäre eine solche Antwort wirklich das, was diese Frage interessant macht? Ist es nicht viel spannender, einmal darüber nachzudenken, ob es auch Protagonisten gibt, die uns, obwohl wir die Welt über mehrere hundert Seiten aus ihrer Sicht sehen, trotzdem nie sympathisch werden? Bücherhelden, die wir zwar lange und vielleicht auch immer wieder begleiten, aber dennoch nicht mögen. Und auch nach mehrmaligem Lesen nie mögen werden.
Was mich betrifft, gibt es solche Literaturfiguren durchaus. Und ziemlich schnell fällt mir auch ein Paradebeispiel ein. Jean-Baptiste Grenouille, der Held aus Patrick Süskinds „Das Parfum“. Der Roman ist mit „die Geschichte eines Mörders“ untertitelt. Kein Wunder also, dass einem diese Hauptperson nicht wirklich sympathisch wird. Wer mag schon einen Mörder?
Doch ganz so einfach ist es nicht. Auch wenn kein einziges Menschenleben auf Grenouilles Konto gehen würde, wäre er mir, glaube ich, ziemlich unsympathisch. Seine geniale Riechfähigkeit hat derart manische Züge, dass sie einem Angst macht. Und sein Verhalten ist so autistisch, dass man ihm auch ohne Mordlust am liebsten nie begegnen möchte. Zumindest geht es mir so.
Sein Streben nach sozialer Isolation macht ihn auch nicht gerade sympathisch. Ebensowenig wie seine überdurchschnittliche Schmerzunempfindlichkeit. Menschen sind für Grenouille lediglich Duftträger und keine Lebewesen – auch keine besonders liebenswerte Einstellung, wie ich meine. Wodurch er so geworden ist, sei dahingestellt. Aber auch wenn ich seine Herkunft und Entwicklung mit in Betracht ziehe, wird mir dieser Protagonist deswegen kein bißchen sympathischer. So leid es mir tut.
Mein Kandidat für den Posten eines besonders unsympathischen Bücherhelden: Jean-Baptiste Grenouille. Und Deiner?

Donnerstag, 5. Juni 2014

Welche bekannte Literaturfigur ist Dir besonders sympathisch und warum?

Diese Frage zu beantworten, war für mich schwerer als gedacht. Natürlich, viele Protagonisten aus allen Epochen der Literaturgeschichte kann man in ihren Charaktereigenschaften oder auch Handlungsweisen sehr gut verstehen – schließlich hat sie ein Autor in mühevoller Arbeit entsprechend konzipiert. Aber sind sie einem deshalb sympathisch? Viele Bücherhelden wachsen einem im Laufe mehrerer hundert Seiten oder sogar einiger Bände tatsächlich ans Herz. Aber sind sie einem dadurch dann auch sympathisch?
Bei meinen Mitmenschen bilde ich mir ein solches Urteil gerne mal ziemlich schnell. Sympathisch oder unsympathisch – ab in die entsprechende Schublade. Warum nur fällt mir das bei Literaturfiguren derart schwer? Vielleicht weil ich beim Lesen in relativ kurzer Zeit viel mehr über ihr Innenleben erfahre als bei einer realen Bekanntschaft. Der Protagonist eines Buches kann mich schon auf den ersten Seiten intime Details aus seinem Leben wissen lassen, die ich bei den Menschen in meinem Umfeld erst viel später oder sogar nie erfahre. Und die mich bei meiner Sympathiezuweisung eventuell nachhaltig beeinflussen können.
Zurück zur Ausgangsfrage: Zunächst fielen mir allerlei Figuren ein, die unbedingt aus ihrer engen Welt ausbrechen wollen. Emma Bovary, Effi Briest, der Junge aus „Sansibar oder der letzte Grund“. Aber irgendwie kann ich nicht sagen, ob das Sympathie ist, was ich für sie hege, oder nicht vielleicht doch eher Verständnis beziehungsweise sogar Mitleid. Und einige Protagonisten, die ein besonders schlimmes Schicksal erleiden, sind mir, wie ich feststellte, deswegen noch lange nicht sympathisch. Gar nicht so einfach.
Beim Stöbern in meinem Bücherregal habe ich schließlich aber doch jemanden gefunden, der mir, wie ich glaube, richtig sympathisch ist. Und schon immer war. Jakob der Lügner. Im Klappentext des Buches wird er als Held „ganz anderer Art“ bezeichnet. So etwas mag ich. Jakobs Kreativität und Risikobereitschaft beim Erfinden immer neuer Geschichten macht ihn mir sympathisch. Und natürlich die Tatsache, dass er das nur tut, um anderen Hoffnung zu machen.
Ohne dass er es will, gerät Jakob immer tiefer hinein in das Schlamassel, das er sich selbst eingebrockt hat. Und er kann und will es nicht beenden, um seine Mitmenschen nicht zu entmutigen. Ein Held, der nicht immer alles vollkommen im Griff hat, ist mir persönlich viel angenehmer als alle Supermänner oder –weiber der Literaturgeschichte.
Mein Kandidat für den Posten eines besonders sympathischen Bücherhelden: Jakob der Lügner. Und Deiner?

Dienstag, 27. Mai 2014

Von dem, was kommt

Nachdem nun lange genug von sämtlichen Befindlichkeiten meiner Romanfiguren die Rede war, soll es in der nächsten Zeit etwas mehr um die Leser gehen. Und zwar um die Blog- und damit natürlich auch ganz allgemein um die Bücherleser. Denn nicht nur ich als Schriftstellerin baue Beziehungen zu den von mir erfundenen Protagonisten auf. Jeder, der sich für einige Zeit auf eine fiktionale Geschichte einläßt, tut das.
Jeder Leser lebt von der ersten bis zur letzten Seite ein wenig mit den Figuren, denen er im Laufe eines Buches begegnet. Manche dieser Figuren wäre man am liebsten sofort wieder los. Und andere möchte man nach Beenden der Lektüre fast gar nicht mehr hergeben. Einigen würde man gerne nacheifern oder auch mal in der Realität begegnen. Sicher gibt es auch viele literarische Helden, die so manchem Leser für immer ein Buch mit sieben Siegeln bleiben werden.
Solche und andere Fragen werden in den kommenden Wochen in diesem Blog zur Sprache kommen und hoffentlich auch ein bißchen diskutiert werden. Zu jedem Thema werde ich zunächst eine, nämlich meine eigene Meinung, darlegen. Und vielleicht kommen beim Lesen dem einen oder anderen ein paar Ideen, die er oder sie dann ebenfalls zur Diskussion stellen möchte.
Auf jeden Fall werden wir uns zurückerinnern an so manches Buch und seine Helden, von denen wir gelesen haben, mit denen wir gelebt haben und die uns aus diesem oder jenem Grund im Gedächtnis geblieben sind. Vielleicht sogar über mehrere Jahrzehnte. In diesem Sinne: Auf, auf zum fröhlichen Figuren-Reigen!

Montag, 12. Mai 2014

Von Querulanten und ihren Streichen (Teil III)

Weiterhin im Interview: Karl Jung, 75 Jahre, Oberstudienrat a.D. aus München und Nebenfigur des Romans „Verliebt und zugenäht!“ (Teil II des Interviews am Freitag)

Gibt es denn außerdem noch mehr Themen, die zwischen Ihnen beiden strittig sind?

Nun ja... strittig... Frau Lechner provoziert mich, wo sie nur kann. Irgendwie scheint sie mit meiner Art nicht zurecht zu kommen.

Woran merken Sie das?

Sie spielt mir Streiche. Wie ein kleines Mädchen. Am Anfang dachte ich ja, das wären die Buben aus dem obersten Stock. Ich habe mich sogar bei den Eltern beschwert. Als Frau Lechner das mitbekommen hat, kam sie sofort zu mir und hat die Sache aufgeklärt. Sie hätte sich so über mich geärgert und hätte mir deshalb den Klebstoff auf den Fußabstreifer geschmiert. Können Sie sich das vorstellen? Das ist Sachbeschädigung. Seitdem weiß ich immer sofort, wer dahinter steckt, wenn wieder so etwas passiert.

Wissen Sie denn, warum sie das macht?

Natürlich, daraus macht sie ja kein Geheimnis. Im Gegenteil. Ihre Gründe reibt sie mir ja unter die Nase, sobald ich sie darauf anspreche. Angeblich will sie mich „nur ein wenig auflockern“. Ihre Worte. Man müsse das Leben lockerer sehen als ich das tue. Sie wolle mir nur dabei helfen. Die Gute. Ihr missionarischer Eifer kann einem manchmal wirklich auf die Nerven gehen. Manchmal verkneife ich mir schon jegliche Kritik, obwohl sie mir unter den Nägeln brennt. Nur um mir ihre Belehrungen nicht anhören zu müssen.

Aber sind Sie es nicht, der die anderen belehrt?

Nein. Eigentlich habe ich nur mit Frau Lechner derartige Auseinandersetzungen. Und das liegt ganz eindeutig an ihrer unbelehrbaren Art.

Da scheinen offensichtlich zwei ähnliche Charaktere aufeinander zu treffen.

Bitte vergleichen Sie mich nicht mit dieser Querulantin. Wir beide haben wirklich überhaupt nichts gemeinsam. Ich bin froh, wenn ich sie endlich los bin. Vielleicht gehe ich in absehbarer Zukunft in eine Seniorenresidenz. Dann habe ich endlich meine Ruhe. Und Frau Lechner kann jemand anderen mit ihren gutgemeinten Streichen quälen. Viel Spaß.

Ich danke Ihnen für dieses Gespräch, Herr Jung.

Freitag, 9. Mai 2014

Von Querulanten und ihren Streichen (Teil II)

Weiterhin im Interview: Karl Jung, 75 Jahre, Oberstudienrat a.D. aus München und Nebenfigur des Romans „Verliebt und zugenäht!“ (Teil I des Interviews vorgestern)

Aber die Lautstärke Ihrer Nachbarin ist nicht das einzige Problem zwischen Ihnen, oder?

Mitnichten. Schön wär’s. Diese Frau hat einfach zu viel Zeit. Ich weiß überhaupt nicht, wo sie die hernimmt. Schließlich macht sie diesen furchtbaren Kampfsport, von dem man in unserem Alter wirklich die Finger lassen sollte.

Woher wissen Sie denn das?

Das hat sie mir selbst gesagt, als sie mir bei einer Auseinandersetzung mit ihrer Kampfkunst gedroht hat. Da habe ich wirklich gedacht, sie greift mich jetzt tatsächlich an.

Und worum ging es?

Eigentlich war das keine große Sache. Ich hatte ihr nur gesagt, dass das Treppenhaus jeweils am Donnerstag vormittag gesäubert werden sollte, da anderenfalls die Intervalle zwischen den Putzvorgängen zu sehr variieren würden. Jeder Mieter muss nämlich reihum ein Mal in der Woche das Treppenhaus reinigen. Das geht nach Kalenderwochen. Wenn aber der eine diese Aufgabe am Anfang der Woche erledigt und der nächste erst Ende der nächsten Woche, dann liegt dazwischen eine Zeitspanne von fast zwei Wochen. Und zwischen den nächsten zwei Putzvorgängen eventuell nur ein paar Tage. Das führt zu erheblichen Unregelmäßigkeiten.

Frau Lechner putzt also nicht richtig?

So kann man das nicht sagen. An der Sauberkeit ist nichts zu beanstanden. Nur die Zeiträume könnte man erheblich optimieren. Und dafür sind Absprachen nötig. Aber Frau Lechner sperrt sich gegen jede Art von Regelung. Sie behauptet, sie könnte sich dabei nicht auf einen bestimmten Wochentag festlegen, da sie nie genau wüsste, wann sie zu Hause sei.

Fortsetzung folgt...

Mittwoch, 7. Mai 2014

Von Querulanten und ihren Streichen (Teil I)

Heute im Interview: Karl Jung, 75 Jahre, Oberstudienrat a.D. aus München und Nebenfigur des Romans „Verliebt und zugenäht!“

Herr Jung, wie man hört, haben Sie ab und zu ein paar Probleme mit Ihrer Nachbarin. Woran liegt das Ihrer Meinung nach?

Ein „paar Probleme“ ist gut. Diese Frau ist eine notorische Querulantin! Und das in ihrem Alter! Wenn Zwanzigjährige eine gewisse Renitenz entwickeln, wundere ich mich nicht. Aber wo kommen wir denn hin, wenn uns jetzt auch schon die Senioren auf die Nerven gehen?

Ist es denn wirklich so schlimm?

„Schlimm“ ist gar kein Ausdruck. Diese Frau findet Gefallen an allem, was zur Störung eines friedvollen Miteinanders auch nur ansatzweise beitragen kann. Sie spielt zu jeder Tages- und Nachtzeit Klavier, hält sich an keinerlei Ruhezeiten und überschreitet die angemessene Zimmerlautstärke quasi stündlich. Können Sie mir sagen, wie man mit einer solchen Person Wand an Wand zurecht kommen soll?

Das hört sich ja an, als würde sie den ganzen Tag in ihrer Wohnung Parties feiern.

Nun, das nun nicht gerade. Dazu ist sie viel zu viel unterwegs. Aber wenn sie zu Hause ist, ist das nie zu überhören. Das sage ich Ihnen. Manchmal höre ich den Ton meines eigenen Fernsehers kaum, weil sie wieder irgendeinen Triumphmarsch klimpert.

Fortsetzung folgt...

Samstag, 3. Mai 2014

Von Karate und Spießern (Teil III)

Weiterhin im Interview: Fanny Lechner, 73 Jahre, Rentnerin aus München und Nebenfigur des Romans „Verliebt und zugenäht!“ (Teil II des Interviews vorgestern)

Dann tun Sie sozusagen ein gutes Werk mit Ihren Streichen?

So würde ich das auch sehen. Leider sieht ein Großteil meiner Umwelt das etwas anders. Herr Jung ist ja nicht der einzige, dem ich mit meiner Weltsicht regelmäßig auf die Füße trete.

Wem denn noch?

Den Eltern zum Beispiel, deren Kindern ich ab und zu Märchen erzähle, wenn sie Betreuung brauchen. Dabei verändere ich hie und da das eine oder andere Detail, um die Kinder auf spielerische Weise mit den Notwendigkeiten unserer heutigen Welt vertraut zu machen.

Zum Beispiel?

Nun ja, Dornröschen sollte sich zum Beispiel, meiner Meinung nach, selbst aus der Dornenhecke befreien. Und Rapunzel muss sich natürlich seine langen Haare abschneiden und eigenständig aus der Gefangenschaft entfliehen. Selbst ist die Frau. Kinder können das gar nicht früh genug lernen. Der männliche Retter ist heutzutage nicht mehr zeitgemäß.

Und wie reagieren die Kinder?

Die haben da kein Problem damit. Im Gegenteil. Für die ist es die natürlichste Sache der Welt. Aber ihre Eltern beschweren sich gerne mal darüber, dass ich deutsches Kulturgut zerstören würde. Ich würde mich an Klassikern vergreifen, die unantastbar seien. So ein Schmarrn. Was ist ein Text denn wert, wenn er vor den Veränderungen der Zeit kapituliert? Ich lasse mir von niemandem, auch nicht von den Gebrüdern Grimm, vorschreiben, was ich zu tun und zu lassen habe.

Das ist doch mal ein Wort. Ich danke Ihnen für dieses Gespräch, Frau Lechner.

Donnerstag, 1. Mai 2014

Von 100 Posts und ihren Lesern

Soeben habe ich zum hundersten Mal etwas in diesem Blog gepostet. Ein kleines Jubiläum. Und dass es soweit kommen konnte, verdanke ich Euch, die Ihr seit einem Dreivierteljahr hier meine Texte lest. Ich finde, das ist ein guter Grund, die Leser meines Blogs etwas mehr zu Wort kommen zu lassen. Meine Erfahrungen mit Romanfiguren kennt Ihr ja nun schon ein bißchen. Jetzt bin ich auf Eure gespannt. Deshalb werde ich mir ein paar interessante Fragen überlegen, zu denen Ihr dann gerne Euren Senf geben könnt. Und vielleicht entstehen aus Euren Erfahrungen ja dann meine nächsten Romanfiguren, die dadurch noch viel spannender und glaubwürdiger werden.
Danke für Euer bisheriges Interesse. Ich hoffe, es bleibt mir auch die nächsten 100 Posts erhalten!
Susanne

Von Karate und Spießern (Teil II)

Weiterhin im Interview: Fanny Lechner, 73 Jahre, Rentnerin aus München und Nebenfigur des Romans „Verliebt und zugenäht!“ (Teil I des Interviews vorgestern)

Das heißt, Sie widmen einen Großteil Ihrer Zeit Ihrer Familie?

Nicht nur. Auch mein Nachbar, Oberstudienrat a.D. Jung, braucht ab und zu eine helfende Hand, die ihm unter die Arme greift?

Hat er auch Liebeskummer?

Liebeskummer? Der? Schön wär’s. Ich glaube, der hat überhaupt keine Gefühle. Der hat wahrscheinlich ein Uhrwerk an der Stelle, an der andere ihr Herz haben. Seine einzige Sorge im Leben ist, dass alles seine Ordnung hat. Ob es sich um die Einhaltung des Putzplans, die gelagerten Dinge im Keller, die Einhaltung der Ruhezeiten oder andere Korinthenkackereien handelt, an allem hat der etwas auszusetzen. Das muss doch furchtbar anstrengend sein, sich den ganzen Tag ausschließlich den Kopf über derartige Kleinigkeiten zu zerbrechen, oder?

Dann muss man also mit diesem Herrn Jung eher Mitleid haben?

Mitleid? Mit einem Spießer, wie er im Buche steht? Der ist doch selbst schuld, wenn er sich mit dem Ärger über die angeblichen Unzulänglichkeiten der anderen das Leben schwer macht! Also mit einem solchen Oberlehrer habe ich bestimmt kein Mitleid. Im Gegenteil.

Was heißt das?

Nun ja, ich versuche, wo ich kann, ihn von seiner Spießigkeit zu befreien. Ich habe da so meine Methoden. Bis jetzt haben sie noch nicht den erwünschten Erfolg gezeigt, aber ich bin zuversichtlich, dass selbst Oberstudienrat Jung nicht auf Dauer auf den unwichtigsten Kleinigkeiten herumreiten kann.

Und was sind das für Methoden, wenn man fragen darf?

Das muss aber unter uns bleiben... Ab und zu spiele ich ihm kleine Streiche, die ihm zeigen sollen, dass er auf dem falschen Dampfer ist.

Und was sind das für Streiche?

Ich stecke ihm eine Mausefalle in den Briefkasten, stelle mich schwerhörig, wenn er sich beschweren will, etc. Er soll das Leben einfach mehr mit Humor nehmen. Wenn wir uns alle wegen jeder Kleinigkeit aufregen würden, hätten wir ja keine ruhige Minute mehr. Dafür ist das Leben einfach zu kurz. Wir vergeuden wertvolle Lebenszeit mit diesen Kinkerlitzchen. Das wird auch unser lieber Herr Jung irgendwann einsehen. Hoffentlich ist es dann nicht schon zu spät.

Fortsetzung folgt...