Montag, 15. September 2014

Mit welcher bekannten Literaturfigur würdest du nicht unbedingt tauschen und warum?

Figuren, mit denen man nie tauschen würde, gibt es viele. Alle, deren Schicksal tödlich endet, zum Beispiel. Oder die, die krank sind oder es werden. Auch den Platz derer, die unglücklich sind, würde ich nicht gerne einnehmen wollen. Und solche gibt es wie Sand am Meer.
Aber gibt es auch glückliche Protagonisten, mit denen man trotzdem nicht tauschen würde? Ich für meinen Teil habe, glaube ich, einen gefunden: Jan, die Hauptperson aus Jan Weilers „Maria, ihm schmeckt’s nicht!“. Damit Ihr mich nicht falsch versteht: Das Buch war sehr amüsant zu lesen. Ich habe es keine Sekunde bereut, es gekauft zu haben. Aber Lesen ist etwas völlig anderes als Erleben.
Natürlich sind die Geschichten, die Jan mit seiner angeheirateten italienischen Sippe passieren, sehr witzig. Aber wahrscheinlich nur, wenn man sie nicht selbst aushalten muss. Der Schwiegervater Antonio ist sehr unterhaltsam, aber vermutlich auch sehr anstrengend.
Ich könnte mir vorstellen, dass ich mit einer solchen Familie, in die ich noch nicht mal hineingeboren bin, vielleicht nicht so gut klargekommen wäre. Zwar würde ich mich durchaus als Familienmensch bezeichnen, aber ein italienischer Clan mit seinen Ecken und Kanten und seiner subtilen Übergriffigkeit wäre wahrscheinlich sogar mir zuviel.
Dieser Familie muss man sich mit Haut und Haaren ergeben, um sie wirklich ertragen zu können. Und das würde mir doch sehr schwer fallen, glaube ich. Dabei sehe ich jetzt mal davon ab, dass Jan ein Mann ist und ich eine Frau bin. Das würde vermutlich im Umgang mit den lieben Verwandten kaum einen Unterschied machen. Außer, dass ich mich eventuell noch weniger durchsetzen könnte. Ein Grund mehr, nicht zu tauschen…
Mein Kandidat für den Posten eines Bücherhelden, mit dem ich nicht tauschen würde: Jan. Und Deiner?

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