Sonntag, 30. März 2014

Von Karriere und dem Umgang mit Frauen (Teil II)

Weiterhin im Interview: Daniel Bellmann, 29 Jahre, Regieassistent aus München und Nebenfigur des Romans „Verliebt und zugenäht!“ (Teil I des Interviews vorgestern)

Warum? Was macht er falsch?

Er kann sich nur schwer auf eine einzige Frau konzentrieren. Er ist meistens mit seinen Gedanken, Augen oder sogar Händen auch noch bei mindestens einer anderen. Als Frau würde ich mir das nicht gefallen lassen. Aber die meisten, vor allem die Schauspielerinnen, himmeln ihn so an, dass sie das gar nicht merken.

Vermutlich erhoffen die sich eine Rolle, oder?

Kann sein. Manchmal bestimmt. Aber viele sind auch nur einfach von ihm als Mann angetan. Da ist er auch wirklich ein toller Typ. Gutaussehend, souverän, kompetent, charmant – alles, was eine Frau sich wünscht.

Und wie ist er als Regisseur?

Als Regisseur ist er anders. Nicht so oberflächlich. Am Set weiß er genau, was er will und wie er es umsetzen möchte. Da kann er sich auf eine Sache konzentrieren und braucht nicht immer verschiedene Möglichkeiten. Vielleicht kostet ihn das auch so viel Kraft, dass für sein Privatleben nicht mehr genug übrig ist.

Fortsetzung folgt...

Freitag, 28. März 2014

Von Karriere und dem Umgang mit Frauen (Teil I)

Heute im Interview: Daniel Bellmann, 29 Jahre, Regieassistent aus München und Nebenfigur des Romans „Verliebt und zugenäht!“

Herr Bellmann, wie lange arbeiten Sie schon mit Jo Fürstberg zusammen?

Seit etwa drei Jahren bin ich jetzt sein Assistent. Jo ist jemand, der zumindest in seinem Departement gerne mit Leuten arbeitet, die er kennt und mit denen er gut klarkommt. Seit unserer ersten Zusammenarbeit hat er mich immer wieder geholt. Und inzwischen ist es wie ein ungeschriebenes Gesetz, dass wir beide zusammenarbeiten. Wir sind sozusagen das Regie-Ehepaar der deutschen Filmszene.

Das ist überraschend, denn bei Frauen bindet er sich ja nicht so gerne, oder?

Da haben Sie recht. Aber sowas von. Bei Frauen liebt er die Abwechslung, bei Assistenten bleibt er lieber beim Altbewährten. Obwohl er auch beim weiblichen Geschlecht gerne weiß, wo er dran ist. Er wird nicht gerne an der Nase herumführt. Auf Spannung dieser Art legt er keinen besonderen Wert.

Und wie ist das bei Ihnen?

Falls Sie Beziehungen meinen, da liebe auch ich die Abwechslung. In diesem Punkt sind wir uns durchaus ähnlich. Mit Frauen allerdings würde ich nie so umgehen wie Jo. Ich bekomme durch unsere enge Zusammenarbeit ja auch immer wieder mit, wie er seine Bekanntschaften behandelt. Da habe ich schon viele tolle Frauen kennengelernt, denen ich am liebsten sofort geraten hätte, die Finger von ihm zu lassen.

Fortsetzung folgt...

Dienstag, 25. März 2014

Vom Heiraten und der Gartenplanung (Teil III)

Weiterhin im Interview: Lisa Merker, 30 Jahre, Hausfrau aus München und Nebenfigur des Romans „Verliebt und zugenäht!“ (Teil II des Interviews vorgestern)

Gibt es ein Kindheitserlebnis mit Emma, an das sie sich noch heute besonders gut oder gerne erinnern?

Emma hatte schon als kleines Kind eine Vorliebe für das Verkleiden. Wir haben oft die Schränke von Mama und Papa geplündert, um uns zu verwandeln. Aber die Initiative ging dabei immer von ihr aus. Sie hat mir auch immer gesagt, was ich womit kombinieren soll. Sie hatte schon damals ein gutes Gefühl für das Zusammenspiel verschiedener Komponenten.

Und welche Kostüme waren am beliebtesten?

Am häufigsten haben wir „Hochzeit“ gespielt. Emma mochte das am liebsten. Mir war es eigentlich egal. Sie war dann immer die Braut und hat sich mit Tüchern, Spitzen und Gänseblümchen aus dem Garten dekoriert. Ich musste immer der Bräutigam sein und Vaters Zylinder tragen. Manchmal hat sie sogar aus meinem Schreibtisch einen Altar gemacht, an dem wir uns dann das Ja-Wort gegeben haben.

Dann hatte Emma vermutlich auch den Wunsch, selbst zu heiraten.

Natürlich, das ist einer ihrer größten Wünsche. Als ich ihr sagte, dass Henning und ich heiraten werden, hat sie drei Tage lang geheult, weil sie noch keine Hochzeit feiern darf. Zum Glück haben wir nur standesamtlich geheiratet. Ich möchte mir nicht vorstellen, was bei der Zeremonie in der Kirche los gewesen wäre. Wahrscheinlich hätte Emma die ganze Zeit über vor Rührung geschnieft.

Und heute? Ist denn da keine Hochzeit in Sicht?

Keine Ahnung. Darüber spreche ich mit ihr noch nicht. Wahrscheinlich müssen sich die beiden noch ein bißchen besser kennenlernen, bevor sie sich zu diesem Schritt entschließen. Aber Emma ist ja noch jung. Sie muss bestimmt nichts überstürzen.

Ich danke Ihnen für dieses Gespräch, Frau Merker.

Sonntag, 23. März 2014

Vom Heiraten und der Gartenplanung (Teil II)

Weiterhin im Interview: Lisa Merker, 30 Jahre, Hausfrau aus München und Nebenfigur des Romans „Verliebt und zugenäht!“ (Teil I des Interviews vorgestern)

Warum haben Sie für die Anlage Ihres Gartens einen Landschaftsarchitekten engagiert? Anderen reicht da der Rat eines Gärtners.

Nun ja, „engagiert“ ist vielleicht etwas übertrieben. Willi Graser ist ein Freund meines Mannes, und da lag es nahe, ihn um Rat zu fragen. Mein Mann ist bei derartigen Dingen sehr genau und extrem auf Ordnung bedacht. Er hatte sich wohl vorgestellt, eine Art englischen Park zu bekommen. Allerdings war er da bei Willi an der falschen Adresse.

Gab es Streit?

Was heißt da „gab“? Es gibt fast bei jedem Gespräch, das die beiden über diesen Garten führen, Auseinandersetzungen. Willi befürwortet eben eine sehr naturnahe Gestaltung, während Henning eher ein Freund von geraden Linien und Symmetrien ist.

Und was wollen Sie? Oder haben Sie da kein Wort mitzureden?

Ich bin ganz klar auf Willis Seite. Schließlich musste ich schon beim Bau unseres Hauses und der Inneneinrichtung regelrecht kämpfen, um nicht eine zu sterile und systematische Atmosphäre entstehen zu lassen. Allerdings schaltet mein Mann bei meiner Haltung erst recht auf stur. Er ist nämlich auch noch eifersüchtig auf Willi und glaubt jedes Mal, wenn ich ihm recht gebe, dass sich zwischen uns etwas anbahnt.

Und? Liegt er richtig?

Überhaupt nicht. Meiner Meinung nach ist Willi eher der richtige Mann für meine Schwester. Beide sind extreme Idealisten und in diesem Punkt auch ziemlich hartnäckig. Ich dagegen bin da doch eher so wie mein Mann. Pragmatisch. Aber ein bißchen Eifersucht tut Henning ab und zu ganz gut. Sonst vergißt er vor lauter Arztberuf nämlich ganz, dass er noch eine Familie hat, die ihn auch ab und zu braucht.

Fortsetzung folgt...

Freitag, 21. März 2014

Vom Heiraten und der Gartenplanung (Teil I)

Heute im Interview: Lisa Merker, 30 Jahre, Hausfrau aus München und Nebenfigur des Romans „Verliebt und zugenäht!“

Frau Merker, Ihre Schwester Emma bekam ihren Vornamen wegen Jane Austens gleichnamigem Roman. Warum heißen Sie „Lisa“?

Auch bei mir war unsere Mutter nicht sehr viel einfallsreicher. Ich bekam meinen Namen nach der Hauptfigur von Jane Austens Roman „Stolz und Vorurteil“. Das ist das absolute Lieblingsbuch meiner Mutter. Schon im Kindergartenalter wurde dann aus dem steifen „Elisabeth“ sehr schnell „Lisa“. Und so werde ich heute noch genannt.

Wenn „Stolz und Vorurteil“ der Lieblingsroman ist, warum hat dann Ihre Schwester nicht auch einen Vornamen aus diesem Buch bekommen?

Während der zweiten Schwangerschaft hat unsere Mutter das natürlich in Erwägung gezogen. Schließlich hat die Familie Bennet fünf Töchter. Da wäre es nicht so schwer gewesen, einen weiteren Frauennamen zu finden. Aber „Jane“ war meiner Mutter zu englisch, „Lydia“ zu ausgefallen und bei „Mary“ und „Catherine“ gefielen ihr die deutschen Entsprechungen nicht.

Woher wissen Sie das so genau? Sie waren damals doch gerade zwei Jahre alt.

Diese Geschichte ist eine der Lieblingsgeschichten meiner Mutter. Die erzählt sie bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit. Als Kind war mir das ziemlich peinlich. Und später erst, als jeder neue Freund, den ich mit nach Hause brachte, die Geschichte aufgetischt bekam, wie wir Mädchen zu unseren Namen kamen. Mutter schmückte ihre Erzählungen manchmal geradezu aufdringlich aus. Naja, da mussten wir durch.

Ich denke, es gibt schlimmere Schicksale.

Mit Sicherheit. Inzwischen muss ich sagen, dass ich diese Hintergründe ganz nett und vor allem auch ausgefallen finde. Meine Eltern haben eben nicht Listen oder Namensbücher gewälzt, sondern sich noch selber Gedanken gemacht.

Fortsetzung folgt...

Dienstag, 18. März 2014

Von Shakespeare und dem Kampf um die Frau (Teil III)

Weiterhin im Interview: Willi Graser, 34 Jahre, Landschaftsarchitekt aus München und Nebenfigur des Romans „Verliebt und zugenäht!“ (Teil II des Interviews vorgestern)

Zu Emma. Welchen Eindruck hatten Sie von ihr, als Sie sie kennenlernten?

Emma war mir sofort sympathisch. Wir hatten einen sehr lustigen Abend bei ihrer Schwester, aber so richtig anziehend fand ich sie erst in dieser Nacht im Garten. Da habe ich geahnt, dass wir so etwas wie Seelenverwandte sind. Dass wir zusammen träumen können. Das kann man nicht mit jedem, zumindest ich nicht.

Besonders leicht hat sie es Ihnen aber nicht gemacht.

Das stimmt. Doch das lag vermutlich daran, dass sie lange nicht wusste, was sie selbst eigentlich will. Sie war zwischen mehreren Männern hin- und hergerissen und wusste nicht, welchem sie den Zuschlag geben soll. Ich habe keine Ahnung, wie sehr sich die anderen dabei ins Zeug gelegt haben. Ich jedenfalls hatte irgendwann keine Lust mehr zum Kämpfen.

Haben Sie denn überhaupt gekämpft?

Nun ja, „gekämpft“ ist vielleicht etwas übertrieben. Aber ich denke, dass sie schon gemerkt hat, dass ich sie sympathisch fand. So etwas merkt man doch. Mehr als das zeigen, kann ich schließlich auch nicht machen. Wenn es sie nicht interessiert, habe ich eben keine Chance.

Ist das alles?

Was soll ich sagen? Gegen Regisseure und andere Filmschaffende komme ich eben nicht an. Ich bin mehr der bodenständige Typ. Das kommt bei Frauen nicht unbedingt gut an, aber deswegen werde ich mich bestimmt nicht verbiegen. Wenn die meinen, sie müssen auf die extravaganten Kerle fliegen, kann ich nicht helfen. Ich bin wie ich bin und daran werde ich wegen einer Frau bestimmt nichts ändern. Basta.

Ich danke Ihnen für dieses Gespräch, Herr Graser.

Sonntag, 16. März 2014

Von Shakespeare und dem Kampf um die Frau (Teil II)

Weiterhin im Interview: Willi Graser, 34 Jahre, Landschaftsarchitekt aus München und Nebenfigur des Romans „Verliebt und zugenäht!“ (Teil I des Interviews vorgestern)

Von Emma weiß ich, dass Ihre Berufsphilosophie sehr speziell ist. Können Sie mir das genauer erklären?

Was heißt da „speziell“? Als Landschaftsarchitekt kann ich nur mit der Natur und nicht gegen sie arbeiten. Dazu muss ich mich in sie hineindenken können, um sie mit meiner Arbeit nicht zu vergewaltigen. Man muss wissen, welche Pflanzen zusammenpassen und wo sie sich wohlfühlen. Dabei darf man natürlich auch nicht die Tiere außer Acht lassen, die in diesen Pflanzen leben. Das ist bei einem Großprojekt genauso wichtig wie bei jedem privaten Garten. Und sei er noch so klein.

Und wie machen Sie das?

Zunächst einmal sind dafür natürlich bestimmte Kenntnisse notwendig. Form und Entwicklung einer Landschaft sind nämlich nicht dem Zufall überlassen, sondern das Ergebnis besonderer Gesetze, die sich aus dem Zusammenspiel unterschiedlicher Geofaktoren ergeben. Geofaktoren sind Boden, Vegetation, Struktur, Wasserhaushalt, Klima. Dazu kommen die Gestaltung des Verkehrs sowie die Art und Weise, wie das Land genutzt wird und die Aktivitäten der Baubranche geplant sind.

Und was heißt das?

Um die Landschaft zu verstehen, muss sie typisiert werden, denn ähnliche Wirkungsgefüge haben ähnliche Landschaften zum Ergebnis. Die Landschaftssystematik sortiert die unterschiedlichen Landschaftstypen in einem hierarischen System. Der Landschaftsarchitekt beschäftigt sich da mit Landschaftsökologie, Bodenkunde und Pflanzensoziologie. Man muss allerdings auch ein Gespür für das Zusammenspiel der Pflanzen und Elemente haben. Und zwar sowohl optisch als auch funktionell.

Also ist Ihre Arbeit äußerst kreativ?

Das auch, aber eben nicht nur. Kreativität allein reicht nicht aus. Was nützt es der Natur, wenn ich außergewöhnliche Pfanzen besonders einfallsreich kombiniere, wenn die Bodenbeschaffenheit oder das Klima nicht dazu passt? Das kann nicht funktionieren. Und dann bin ich auch ein absoluter Verfechter von landschaftlich geprägter Natürlichkeit.

Und was bedeutet das?

Manche würden ihrem Park oder Garten am liebsten vorschreiben, wann er wo wieviel wachsen darf. Alles muss möglichst symmetrisch und clean aussehen. Dass Bäume im Herbst ihre Blätter verlieren, passt da natürlich nicht ins Konzept. Aber der Mensch sollte die Natur nicht nach seinen Vorstellungen ummodeln, sondern sich mit seinen Vorstellungen nach den Gesetzen der Natur richten. Schließlich geht es nicht darum, dass alles hübsch adrett aussieht, sondern darum, dass Lebewesen, die Pflanzen und Tiere sind, ein gutes und gesundes Dasein führen. Der Mensch kann sich nicht alles so hinbasteln wie er es gerne hätte.

Fortsetzung folgt...

Freitag, 14. März 2014

Von Shakespeare und dem Kampf um die Frau (Teil I)

Heute im Interview: Willi Graser, 34 Jahre, Landschaftsarchitekt aus München und Nebenfigur des Romans „Verliebt und zugenäht!“

Herr Graser, haben Sie als Kind unter Ihrem Vornamen gelitten? Die Parallele zu Biene Majas faulem Freund ist ja nicht von der Hand zu weisen.

Und das war noch das kleinere Übel. Eigentlich heiße ich nämlich „William“, weil meine Mutter zeit ihres Lebens ein absoluter Fan von Shakespeare, seinen Stücken und seinen Gedichten war. Ein ausländischer Name ist in Bayern wirklich so etwas wie die Höchststrafe. Manche sprechen ihn deutsch aus, manche mit einer Mischung aus deutscher und englischer Aussprache. Da habe ich mich irgendwann entschieden, mich lieber „Willi“ nennen zu lassen. Von da an habe ich mich auch nur noch so vorgestellt. Rigoros.

Und wie nennt Ihre Mutter Sie?

Die hat es tatsächlich nie fertig gebracht, den von so verehrten Namen durch eine Abkürzung zu entstellen. Sie nennt mich konsequent „William“ und spricht das auch tadellos aus.

Und für welche Variante hat sich Ihr Vater entschieden?

Den beeindruckt das Ganze kaum. Er wechselt ab, nach Lust und Laune. Auch wenn meine Mutter heute noch jedes Mal aufstöhnt, wenn er „Willi“ zu mir sagt. Aber nach all den Jahren hat sie es aufgegeben, mit ihm darüber zu diskutieren.

Fortsetzung folgt...

Sonntag, 9. März 2014

Von Regie und Schauspiel (Teil III)

Weiterhin im Interview: Jo Fürstberg, 42 Jahre, Filmregisseur aus München und Nebenfigur des Romans „Verliebt und zugenäht!“ (Teil II des Interviews vorgestern)

Dann sagen Sie uns doch bitte noch etwas zu Ihrem nächsten Projekt. Was planen Sie denn gerade?

Im Moment sind wir gerade kurz vor Drehbeginn für einen neuen Fernsehfilm, der im nächsten Jahr in der ARD laufen soll. Deshalb ist meine Zeit auch ziemlich knapp. Wir haben heute noch eine Produktionsbesprechung und eine Kostümabnahme und morgen den ganzen Tag Leseprobe.

Und wer hat jetzt die für Emma vorgesehene Rolle bekommen?

Darüber kann ich natürlich an dieser Stelle nicht sprechen. Nur so viel: sie ist ebenfalls eine junge hoffnungsvolle Schauspielerin, mit der wir sicher sehr viel Freude haben werden. Emma ist schließlich nicht die einzige deutsche Darstellerin mit Talent. Es war überhaupt kein Problem, jemand anderen zu finden.

Das klingt aber nun doch etwas beleidigt.

Überhaupt nicht. Jeder muss seinen eigenen Weg gehen und wissen, was für ihn gut ist. Wenn Emma andere Vorstellungen vom Leben hat, ist es ihr gutes Recht, die auch umzusetzen.

Kann es sein, dass es Ihnen aber trotzdem lieber ist, wenn andere so reagieren, wie Sie es für richtig halten?

Das kann man so sicher nicht sagen. Aber als Regisseur ist es wichtig, alle Fäden in der Hand zu behalten und die am Set arbeitenden Menschen entsprechend zu führen. Und natürlich bin ich es gewohnt, dass dann auch getan wird, was ich sage. Der Regisseur ist der Chef am Set und das ist auch gut so. Drehs, bei denen der Regisseur keine klaren Vorstellungen von dem hat, was gemacht werden soll, oder diese Vorstellungen nicht klar äußern kann, funktionieren meistens nicht besonders gut. Das weiß ich noch aus meiner Zeit als Regieassistent. 

Ich danke Ihnen für dieses Gespräch, Herr Fürstberg.

Freitag, 7. März 2014

Von Regie und Schauspiel (Teil II)

Weiterhin im Interview: Jo Fürstberg, 42 Jahre, Filmregisseur aus München und Nebenfigur des Romans „Verliebt und zugenäht!“ (Teil I des Interviews vorgestern)

Machen Sie das öfter?

Tipps geben? Natürlich. Wir Filmschaffende haben ja auch eine große Verantwortung für die Weiterentwicklung unserer Branche. Frisches Blut ist da genauso wichtig wie erfahrene Köpfe, die wissen wo’s lang geht. Da muss man ein Gespür haben. Das ist natürlich nicht ganz so einfach, aber wenn man ein gutes Bauchgefühl hat, klappt das schon.

Und das hatten Sie bei Emma?

Auf jeden Fall hatte sie ein unglaubliche Natürlichkeit und eine sehr lebendige Art, die bei Schauspielern, vor allem wenn sie von der Schule kommen, sehr selten ist. Dass sie nichts draus machen wollte, ist ihr Problem. Da komme dann selbst ich an meine Grenzen.

 Also hätte Emma eine große Karriere vor sich gehabt?

Unter meiner Führung hätte sie etwas werden können, ja. Aber wenn sie schon beim Casting ins Schleudern kommt und dann auch noch abhaut, ist ihr wirklich nicht mehr zu helfen. Mehr kann ich dazu nicht sagen.

Fortsetzung folgt...

Mittwoch, 5. März 2014

Von Regie und Schauspiel (Teil I)

Heute im Interview: Jo Fürstberg, 42 Jahre, Filmregisseur aus München und Nebenfigur des Romans „Verliebt und zugenäht!“

Herr Fürstberg, zunächst einmal danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Wir wissen, dass Sie sehr viel zu tun haben.

Da haben Sie recht. Aber wer kann bei so einer charmanten Interviewerin schon nein sagen? Also bitte. Legen Sie los.

Hatten Sie bereits bei Ihrer ersten Begegnung am Set den Eindruck, Emma könnte außergewöhnliche schauspielerische Begabungen haben?

Wieso am Set? Ich habe Emma zum ersten Mal beim Bavaria-Frühjahrsempfang getroffen. Und da konnte ich ihre Talente natürlich noch nicht beurteilen. Sie war hübsch. Und auf eine recht nette Art etwas schüchtern. Irgendwie hatte ich einfach das Gefühl, dass man ihr irgendwie unter die Arme greifen müsste.

Und das haben Sie dann ja auch getan...

Nun ja. Natürlich nicht sofort. Schließlich habe ich auch noch andere Dinge zu tun als mich um den Nachwuchs zu kümmern. Ehrlich gesagt habe ich sie auch erst einmal wieder vergessen. Aber dann ist sie mir noch einmal über den Weg gelaufen und kurz danach wurde ich auf dieses Werbecasting aufmerksam. Da hab ich sie eben angerufen. Wenn man frisch von der Schauspielschule kommt, ist man sicher für jeden Tipp dankbar, den man von so einem alten Hasen wie mir bekommen kann.

Fortsetzung folgt...

Sonntag, 2. März 2014

Von Filmen und Träumen (Teil III)

Weiterhin im Interview: Emma Jacobi, 28 Jahre, Schneiderin aus München und Hauptfigur des Romans „Verliebt und zugenäht!“ (Teil II vorgestern)

Gibt es einen bestimmten Grund, warum Ihnen Liebeskomödien so sehr am Herzen liegen?

Das habe ich mich auch schon oft gefragt. Ich glaube, das Schema dieser Filme entspricht sehr stark meinen eigenen Träumen. Es beinhaltet meistens nicht nur, dass eine Frau und ein Mann sich ineinander verlieben und schließlich zueinanderfinden. Das Hauptthema ist oft die Überwindung verschiedenster Grenzen durch Liebe. Mal ist es das Geld, mal die Prominenz, dass das Paar scheinbar nie miteinander leben kann. Aber es gelingt doch. Und daran habe auch ich immer geglaubt.

Und? Haben Sie es auch selbst erlebt?

Nicht ganz. Bei mir lief es dann doch ein bißchen anders. Aber in keinem Fall weniger romantisch als in „Pretty Woman“, „Notting Hill“ oder „Manhattan Love Story“. Und das will was heißen. Schließlich sind das die romantischsten Filme, die das Kino zu bieten hat.

Zum Schluss: Was ist für Sie die schönste Liebeserklärung der Filmgeschichte?

Da muss ich nicht lange überlegen: „Wenn man begriffen hat, dass man den Rest des Lebens zusammen verbringen will, dann will man, dass der Rest des Lebens so schnell wie möglich beginnt!“ aus „Harry und Sally“.

Und welcher ist für Sie der schönste Filmkuss?

Das ist schon schwieriger. Sehr schön ist, wenn Vivian Edward zum ersten Mal auf den Mund küßt, während er schläft. Oder der Schluss von „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ im strömenden Regen. Oder das Ende von „Dirty Dancing“, wo sich Baby und Johnny inmitten der tanzenden Menge küssen. Ich glaube, da kann ich mich nicht wirklich entscheiden, tut mir leid.  

Ich danke Ihnen für dieses Gespräch, Frau Jacobi.