Montag, 15. Februar 2021

Bücherhelden für den Lockdown (5)

Wladimir Kaminers Helden „Die Kreuzfahrer“

Was uns in Zeiten von Corona vermutlich mit am meisten fehlt, ist das Reisen. Mehr denn je sehnen wir uns nach einem Ausbruch aus der eigenen vertrauten Welt, nach anderen Ländern, anderen Menschen, anderen Sitten, anderem Klima, kurz: nach neuen und fremden Eindrücken auf allen Ebenen. Da die meisten von uns momentan jedoch keine Möglichkeit haben, die eigene Heimat zu verlassen, können wir unser Fernweh mit Wladimir Kaminers „Die Kreuzfahrer“ stillen und dabei vielleicht sogar erkennen, dass es manchmal gar nicht so schlecht ist, die unangenehmen Begleiterscheinungen des Reisens nicht ertragen zu müssen:
„Kreuzfahrten sind eine seltsame Mischung aus Empathie und Schweinerei“, sagt Wladimir Kaminer. Für seine Geschichten sucht er mit Vorliebe im Tragischen das Komische. In seinem Buch "Die Kreuzfahrer" erzählt der russisch-deutsche Schriftsteller vom Massentourismus weit draußen auf dem Ozean.
Ein Kreuzfahrtschiff ist eine ganz eigene Welt. Der Reisende betritt eine schwimmende Oase des Glücks mit Bar, Tanzabenden und dem reibungslosen Übergang von einer Mahlzeit zur nächsten. Und natürlich mit jeder Menge neuer Bekanntschaften. Aber auch an Land gibt es viel zu entdecken: von Putin-Schokolade in St. Petersburg, über falsche Götter auf der Akropolis bis zu verrückten karibischen Taxifahrern. Und wer könnte schöner davon erzählen als Wladimir Kaminer, Kreuzfahrer aus Leidenschaft?
Ein Buch für die Fernweh-Stunden des Lockdowns!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen