Mittwoch, 16. Juni 2021

Bücherhelden für den Urlaub (1)

Die Griechen in „Makarionissi“

Nicht nur für den Griechenland-Urlaub, sondern auch für jede andere Zeit der Entspannung geeignet ist der Roman „Makarionissi“ von Vea Kaiser. Treffender und vielfältiger kann man die griechische Mentalität wohl kaum beschreiben als mit dieser Familiengeschichte, die sich über mehrere Generationen erstreckt und von Komik bis Tragik und von Mythologie bis Moderne alles bereithält, was das Leserherz begehrt:
In einem griechischen Bergdorf deutet Yiayia Maria die Zeichen falsch und stürzt gleich mehrere Generationen ihrer Familie ins Unglück. In einer niedersächsischen Kleinstadt entdeckt ihr Enkel die Erotik der deutschen Sprache. Seine Cousine bekommt in einer stürmischen Nacht eine Tochter, die mit einer Glückshaube geboren wird.
In der österreichischen Provinz wird derweil erbittert um die Vorherrschaft in der Fußgängerzone gekämpft, in einer Schweizer Metropole mit Ameisen und Heuschrecken gegen die Sehnsucht angekocht. Und auf einer Insel in Form eines Hirschkäfers sucht ein arbeitsloser Gewerkschafter verzweifelt nach seinem Ehering, während ein skurriler Schlagerstar die Frau wiederfindet, die er vor vierzig Jahren verlor. 
In ihrem zweiten Roman erzählt Vea Kaiser mit furioser Fabulierlust und hinreißender Tragikomik von der Glückssuche einer griechischen Familie und deren folgenreichen Katastrophen, von Helden und Herzensbrechern und solchen, die es gern wären.

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