#Zuhausebleiben
als Chance
Wie
sich eine Coronakrise heutigen Ausmaßes auf das Schicksal von Goethes Werther
ausgewirkt hätte, kann man nur vermuten. Doch im Vergleich zu anderen
Protagonisten der Weltliteratur hätte der Rechtspraktikant gute Chancen, durch
das Virus ein besseres Schicksal davonzutragen als in Goethes ursprünglichem
Briefroman. Das allerdings ist bei dem äußerst tragischen Ende Werthers,
nämlich Selbstmord, auch keine Kunst…Eine Coronakrise mit umfangreichen Ausgangsbeschränkungen und Kontaktsperre würde sich vermutlich für Werther durchaus positiv auswirken, auch wenn er das sicher nicht so empfinden würde. Da seine Angebetete Lotte mit ihm zu keinem Zeitpunkt in einem Haushalt lebt, müssten sich die Kontaktmöglichkeiten auf ein Minimum beschränken oder würden zeitweise sogar ganz wegfallen. Falls sich die beiden sehen könnten, würde es aufgrund des geforderten Abstands weder zu Berührungen noch zu Küssen oder ähnlichem kommen.
Da aber derart intime Begegnungen mit Lotte im Roman wiederholt dazu führen, dass sich Werther immer mehr in seine unglückliche Liebe hineinsteigert (was letztendlich zu seinem Selbstmord führt), würde eine Coronakrise vermutlich sein Leben retten. Ohne den regelmäßigen Kontakt zu Lotte (zumal ohne Telefon, Handy, WhatsApp, etc.) würden sich seine Sehnsucht und die daraus resultierende Depression wohl mit der Zeit wieder legen und er dadurch zurück ins Leben finden. Da würde sich dann tatsächlich der allseits bekannte Spruch bewahrheiten, dass alles Schlechte auch etwas Gutes an sich hat…
Weiter geht’s in Kürze mit Pünktchen und Anton!
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