Mittwoch, 23. April 2014

Von Perfektionismus und Kompromissen (Teil II)

Weiterhin im Interview: Henning Merker, 37 Jahre, Oberarzt aus München und Nebenfigur des Romans „Verliebt und zugenäht!“ (Teil I des Interviews vorgestern)

Heißt das, Sie sind nicht nur beruflich sondern auch im Privatleben ein Perfektionist?

Selbstverständlich. Ein solcher Charakterzug läßt sich leider nicht so einfach abstreifen wie ein Kleidungsstück. Wenn man ihn hat, hat man ihn immer, ob man will oder nicht. Bei der Organisation unserer Hochzeit, beim Bau unseres Hauses, bei der Erziehung unserer Tochter – kurz gesagt, in allen Bereichen unseres gemeinsamen Lebens geraten meine Frau und ich deshalb immer wieder aneinander.

Und wie lösen Sie derartige Konflikte? Machen Sie Kompromisse?

Kompromisse sind für einen Perfektionisten wie mich sozusagen so etwas wie die Höchststrafe. Damit kann ich nur sehr schlecht umgehen. Deshalb habe ich in manchen Bereichen unseres Lebens meiner Frau das Regiment übergeben und versuche, mich möglichst wenig einzumischen. Leider klappt das nicht bei allem.

Wo zum Beispiel nicht?

Nun, unser momentaner Streitpunkt ist die Konzipierung unseres Gartens, die wir bisher immer vor uns her geschoben haben. Da ist es jetzt an der Zeit, endlich Nägel mit Köpfen zu machen. Denn auch eine wenig zufriedenstellende Interimslösung ist mir ein Dorn im Auge.

Und welche Lösung des Problems zeichnet sich ab?

Tja, meine Frau hätte gern einen romantischen, naturnahen Garten mit möglichst vielen verschiedenen Pflanzen und Formen. Ich bin eher für eine übersichtliche, saubere Lösung, die nicht zuviel Arbeit macht und klare Linien und Flächen vorsieht. Zu meinem Leidwesen hat Lisa bei ihrer Sichtweise jetzt Unterstützung von einem befreundeten Landschaftsarchitekten bekommen.

Fortsetzung folgt...

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