Freitag, 14. Juni 2024

Bücherhelden der Fußball-EM-Länder (1)

Die Schotten in „Der Pfau“

Die Schotten spielen heute in München gegen die Deutschen und in Isabel Bogdans „Der Pfau“ eine große Rolle:

Ein charmant heruntergekommener Landsitz in den schottischen Highlands, ein völlig durchgedrehter Pfau, der bei blau nur noch rotsieht, und ein bunt zusammengewürfelter Haufen Leute, dazu ein überraschender Wintereinbruch, ein Kurzschluss und die ein oder andere Verwechslung – und schon ist das Chaos perfekt!

Pointenreich, very british und urkomisch erzählt Isabel Bogdan in ihrem Roman „Der Pfau“ von einem Wochenende, an dem alles anders kommt als geplant: Eine Gruppe Investmentbanker reist samt ambitionierter Psychologin und erfindungsreicher Köchin aus London an, um in der ländlichen schottischen Abgeschiedenheit bei einer Teambildungsmaßnahme die Zusammenarbeit zu verbessern.

Doch das spartanische Ambiente und ein verrückt gewordener Pfau bringen sie dabei gehörig aus dem Konzept. Und nicht nur sie: Denn die pragmatische Problemlösung des schottischen Hausherrn Lord McIntosh setzt ein Geschehen in Gang, das sämtliche Beteiligte an die Grenzen ihrer nervlichen Belastbarkeit und die Leser*innen regelmäßig zum grenzenlosen Schmunzeln bringt.

In „Der Pfau“ prallen ununterbrochen Gegensätze aufeinander und schaffen es schließlich doch, sämtliche Schwierigkeiten gemeinsam zu meistern. Es wird aber auch gezeigt, wie festgelegte Strukturen aufgeweicht und verändert werden können. Einen besseren Grund für grenzenlosen Optimismus in schlechten Zeiten kann es kaum geben!

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