Montag, 20. April 2020

Der kleine Prinz und Corona

Du bist für deine Reise verantwortlich

„Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“ – es gibt kaum einen Satz in der Weltliteratur, der auf das Corona-Virus besser zutrifft als dieser Satz aus Antoine de Saint-Exupérys „Der kleine Prinz“.
Betrachtet man ihn allerdings im Gesamtzusammenhang des Textes, dann verliert er in der Krise seine Aussagekraft leider vollkommen. Denn auch „mit dem Herzen“, wie im ersten Teil des berühmten Zitats vorgeschlagen, sieht man den Corona-Erreger keinen Deut besser als mit den Augen. Die allseits beliebten Weisheiten des kleinen Prinzen helfen uns also in der momentanen coronageplagten Zeit nicht weiter.
Im Gegenteil. Sein Verhalten wäre in Krisenzeiten mit Fug und Recht als extrem fahrlässig zu bezeichnen. Immerhin begegnete er auf seiner Reise immer wieder nur einzelnen Personen, die alle einen ganzen Planeten allein bewohnten, mit Kontaktsperre also keinerlei Probleme hatten… zumindest bevor dieser kleine Prinz, der sich an keinerlei Reisewarnungen und Ausgangsbeschränkungen hält, bei ihnen aufgetaucht ist und so das Virus munter von einem Planeten zum anderen verbreitet hätte.
Die Infektionskette wäre also überhaupt nicht schwer nachzuvollziehen und die damit verbundene Quarantäne auch sofort wieder ohne Schwierigkeiten einzuhalten. Jeder bliebe einfach brav allein auf seinem Planeten, und wenn nicht wieder ein gelangweilter, reiselustiger kleiner Prinz von einem Planeten zum anderen gondeln würde, hätte sich Corona innerhalb kürzester Zeit von selbst erledigt…
Weiter geht’s übermorgen mit Räuber Hotzenplotz!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen