Mittwoch, 12. Februar 2014

Von Störenfrieden und Fairness (Teil I)

Heute im Interview: Renate Möhring, 47 Jahre, Informatikerin aus München und Nebenfigur des Romans „Dann gute Nacht, Marie!“

Frau Möhring, wann hatten Sie zum ersten Mal den Eindruck, dass mit Ihrer Kollegin Marie Hartmann etwas nicht stimmt?

Im Grunde hatte ich diesen Eindruck seit ihrem ersten Arbeitstag bei uns. Schon als sie mir vorgestellt wurde, war sie so komisch. Ganz anders als die anderen. Ich hatte sofort das Gefühl, dass es mit der nur Ärger geben würde.

Können Sie das etwas präzisieren? Was genau war denn anders?

Ich weiß auch nicht. Sie hat wenig gesagt und sich meistens aus allem rausgehalten. Ich glaube, sie wollte auf Teufel komm raus Karriere machen. Ich habe keine Beweise dafür, aber ich bin der festen Überzeugung, dass sie sich hinter unserem Rücken so richtig beim Chef eingeschleimt hat. Das würde zu ihr passen. Vorne rum kein Ton, aber hinten rum direkt in den Arsch...

Wie kommen Sie darauf?

Sie war noch nicht lange da, da hat unser Chef, ihr schon die wichtigsten Aufgaben gegeben. Obwohl ich schon deutlich länger in der Firma bin, war ich auf einmal nicht mehr für die Kundenpräsentationen zuständig. Von heute auf morgen. Eventuell war sie sogar mit ihm im Bett. Nur um in der Firma möglichst schnell voranzukommen. Ich würde es ihr zutrauen...

Dann kann man also sagen, dass Marie Hartmann extrem schnell die Karriereleiter nach oben geklettert ist?

Nun ja, befördert wurde sie noch nicht. Vielleicht ist sie ja nicht so gut im Bett wie Schmidt gedacht oder gehofft hat. Aber sie bekommt weiterhin die wichtigen Aufgaben, während ich mich mit den anderen zufrieden geben muss. Und das, obwohl ich viel mehr Berufserfahrung habe als sie.

Fortsetzung folgt...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen